Die zwölfte Plattenkiste
Es wird Herbst im Plattenland. Da dürfen sich auch Platten ein wenig langsamer drehen. Oder sie dürfen ein wenig depressiver klingen. Oder älter. Ich hab das mal bei meiner aktuellen Auswahl für die zwölfte Plattenkiste berücksichtigt: eine 16 RPM mit Sidney Bechet, ein Alterswerk von Bob Dylan, die Kindertotenlieder von Mahler, seltsames von Jack White, Sounds of Silence und mehr aus dem Park von Simon & Garfunkel und berühmteste langweiligste eDe.
Plattenkiste, die elfte
„Die Verordnung, die es dem Rundfunk verwehrt, ›Negerjazz‹ zu übertragen, hat vielleicht einen neuen Rechtszustand geschaffen – künstlerisch aber nur durchs drastische Verdikt bestätigt, was sachlich längst entschieden ist: das Ende der Jazzmusik selber.“ Ach Theo, du Adorno, du wiesenabgründiger du. Dir zuliebe ziehe ich heute mit der elften Plattenkiste mal keine Jazz-Scheibe aus dem Regal. Jazzfreie Tage also. Keine „N-Musik“. Dafür ein bisschen Bach. Authentisch auf dem Violoncello und ein wenig modischer auf der Gitarre. Bach magst du ja. Aber auch Weltmusik von Ali Farka Touré und Ry Cooder. Und Yankee-Country, aber da musst du durch. richtig schräg wirds dann mit den szenischen Gesängen von Popol Vuh. Aber die hätten dir vielleicht schon wieder gefallen, wer weiß …
Der RESTEK MPRE+ im Test
Der RESTEK MPRE+ ist ein Vorverstärker der deutschen High-End-Schmiede RESTEK, der edles Design und moderne Technik im kompakten Format miteinander verbindet. Das gibt es nicht so oft. Und das ist es, was mich vor mehr als zehn Jahren schon von diesen Gerätschaften aus deutscher Manufakturfertigung begeistert hat.
Die zehnte Plattenkiste: Mondgesänge, Tango, Musik der Roma, First Nation und der Kinski der Tasten
Aus der zehnten Plattenkiste habe ich einen bunten Reigen Vinyl herausgefischt: mit Buffy Saint Marie singt eine Indigene, die keine war, in Saintes-Maries-de-la-Mer tanzen echte Roma am Strand, Carl Orff klaut den Mond in der Oper, Dino Saluzzi schmachtet am Bandoneon und Glenn Gould gibt den Kinski an den Tasten.
Kausch‘ Neunte. Und schon wieder lauter Männer in der Plattenkiste
Der neunte Griff in die Plattenkiste bringt dieses Mal Musik von Poesie & Musik, Jon Lord, Mario Lanza, Ekseption und Neil Young auf den Teller. Und einmal mehr wird deutlich, dass in meiner Kiste die Männer dominieren. Dabei höre ich doch so gerne Frauenstimmen. Ich muss vielleicht einfach mal gezielt nach Frauen in meiner Sammlung suchen. Das nächste Mal. Versprochen.
Die achte Plattenkiste
„Vinyl“ leitet sich ab vom lateinischen „vinum“ = Wein. Und manchmal ist Musik zum Weinen schön. Etwa meine kleine aber feine Requien-Sammlung. Eine Platte aus diesem Regal stelle ich heute vor: das Requiem von Verdi. Und damit wir vor lauter Rührseeligkeit nciht in Tränen ersaufen gibt es danach etwas zum Abtanzen: das Buconvina Club Orkesta mit einer Aufnahme aus Sankt Pauli. Und ebendort haben die Beatles mal ein Lied gecovert, das von einem der größten Blues-Musiker aller Zeiten geschrieben wurde, von Blind Lemon Jeffeson. Der Blues war ja eine der Quellen von R&B und so hören wir danach glatt geschliffenen Mainstream-Kaufhaus-Rokk aus der Herrenunterwäsche-Abteilung von Uriah Heep, ehe wir uns über King Crimson wieder intellektuell anspruchsvolleren Tönen widmen und uns der Jazz-Abteilung vom Kaufhaus Beck am Rathauseck nähern. Es endet dann mit einem Österreicher: Joe Zawinul. Nichts dabei für Euch? Kann eigentlich nicht sein.
Seven up. Die siebte Plattenkiste
30 Schallplatten aus sechs Plattenkisten habe ich in den letzten Wochen hier schon vorgestellt. Immer fünf Scheiben in einer Kiste. Hier hat sich so viel angesammelt, dass ich überlege die Schlagzahl zu erhöhen: entweder mehr Kisten oder mehr Platten pro Kiste. Mal sehen. Oder mal hören. Heute erhöhe ich die Auswahl erstmal auf sieben neue alte Scheiben. Und zwar aus ganz unterschiedlichen Rubriken. So ist für jede und jeden was dabei.
Jazz aber
Was Jazz ist weiß ich auch nicht. Die Wikipedia meint, es sei eine Kombination aus europäischer Melodik und einer Rhythmik, die sich auf afrikanische Wurzeln beruft. Kann man so sagen, ist aber Quatsch. Volker Kriegel, der begnadete Saxophonist macht es sich einfach, wenn er augenzwinkernd anmerkt: „Jazz ist immer, wenn ein Saxophon dabei ist.“ Das mag ich. Thelonios Monk gibt zu: „Ich habe keine Definition von Jazz. Man muss ihn einfach erkennen, wenn man ihn hört.“ Muss man das? Ach, es ist alles so kompliziert. Ich glaube, ich werde mich dem „Kuhlegen“ Urs Mannhart anschließen. Von Ihm stammt die für mich letztgültige Definition: „Jazz ist das salatgrüne Hemd, das nicht in den Hosenbund will.“
Take Five. Wieder eine Plattenkiste
Heute zieh ich mir eine fünfteilige große Liebesgeschichte aus meiner Plattenkiste. Eigentlich ein Melodram in fünf Akten. Im ersten Akt besingt Billie Holiday eine unglückliche Liebe. Aber was heisst da EINE unglückliche Liebe: Eine ganze Platte voller unglücklicher Liebschaften. Danach entflammen John McLaughlin und das Mahavishnu Orchestra doch noch eine Flamme. Es brennt lichterloh. Herauskommt kommt – na was wohl? Ein Embryo. Schließlich gibt’s Ihre Kinder in hautengen Jeans ehe abends alles zusammenbricht und explodiert. Ihr meint, da geht der Gaul mit mir durch? Oder der Plattenspieler? Gemach Jugendfreunde. Hört doch einfach mal rein …
Aus der vierten Plattenkiste
Vom West-Mann Johnny Cash bis zu Dr. Ostbahn reicht die Plattenpalette. Dazwischen gibts den vielleicht besten deutschen Trompeter und zahlreiche Barock-Trompeten und eine ehemalige Kleingeldprinzessin. Viel bunter geht es nicht. Das heißt, klassischer Rock fehlt dieses Mal. Der kommt das nächste Mal dann wieder dran. Versprochen.