Heute endet die High End, die weltweit wohl wichtigste Messe der Hifi-Branche. Wie schon in früheren Jahren war ich auch in diesem Jahr wieder vor Ort, zum Hören, zum Sehen, zum Mich-wundern. Im Folgenden ein paar Hinweise auf Geräte, die mir in diesem Jahr besonders aufgefallen sind:
Ein sehr interessanter Vorverstärker aus der Schweiz: der EJ-PA1 – was für ein furchtbarer Name – von Eternity-Jo integriert neben dem eigentlichen Vorverstärker auch einen Phono-Pre-Pre und einen Kopfhörerverstärker, und zwar in kompletter Röhrentechnik.
Deshalb wurden nicht weniger als zehn Röhren verbaut, durchgängig die üblichen Verdächtigen ECC81, 82 und 83.
Für den Kopfhörer kommen noch zwei ECC88 zum Einsatz. Eine interessante hochintegrierte Glaskolbenlösung, die auf der Messe in Verbindung mit einer KT88-Endstufe aus gleichem hause an Elektrostaten zu hören war.
Der Verstärker ET2-300B, der vier 300B-Röhren anheizt, war nur zum Gucken da. Aber ich bin ja eh kein Fan dieser Wunderröhre.
Aus der Schweiz kamen auch neue Lautsprecher, die ebenso gut klangen, wie sie aussehen.
Warum sich ihre Erschaffer ausgerechnet „Soundkaos“ nennen bleibt ein ewiges Geheimnis. Einen Vertrieb gibt es noch nciht, aber eine Website hat Soundchaos schon.
Aus Augsburg war der wunderhübsche AMG Viella 12 Plattenspieler angereist.
Produziert wird er in Neumarkt in der Oberpfalz und „produziert“ heißt in der Tat, dass dort in der Manufaktur nicht nur assembliert wird: vom Motor bis zum Tonarm wurde alles bei der „Analog Manufaktur Germany“ (AMG) selbst entwickelt. Respekt.
In der Vorführung hing unten am Arm ein „DS-Audio Licht-Abtaster“, der japanische DS-W1 Night Rider. Den durfte ich auch noch nie zuvor hören.
Der Night Rider arbeitet ganz ohne Magneten und setzt stattdessen auf eine Abtastung der Nadelbewegung über eine Art LED-Lichtschranke. Für 8.000,- Euro spielt er in der obersten Liga und jaaa, er klang auch ordentlich. Aber offen gestanden kann ich über 4.000,- Euro einfach eh nix mehr hören …
Einen völlig neuen Vinyldreher kam aus dem Schwarzwald und war auf den ersten Blick als Spieler in guter alter Dual-Tradition zu identifizieren. Tatsächlich arbeiten bei WE Audio Systems ehemalige Dual-er. Und sie haben einen bildschönen Spieler gebaut, der aber noch einen Vertrieb sucht.
KLaudio zeigte einen Plattenwaschmaschine, die ganz ohne Wasser auskommt. Sie arbeitet ausschließlich auf Ultraschallbasis, eine Technik, die meine eigene Waschmaschine – der Glaess Vinyl Cleaner – auch nutzt, aber eben als Zusatzstufe zur klassischen Wasser-Lösung-Walzen-Mechanik.
Ein sehr schöner klassischer EL34-Röhrenverstärker namens Mighty kam LAB12, einem ebenfalls mir bislang nicht bekanntem Griechen.
Aus Griechenland waren auch die hierzulande besser bekannten Verstärker von Tsakiridis vertreten. Die konnte ich auch schon früher hören und sie liefern ausgesprochen viel Klang für relativ kleines Geld. Tsakiridis hatte in diesem Jahr auch ein Röhrenprüfgerät dabei:
Natürlich gab es noch viel mehr zu hören und zu sehen. Aber das Hören kann man hier auf Czyslansky ja eh nicht so richtig transportieren. Und die wie immer beeindruckenste Hör-Show könnten wir schon gar nicht nachbauen: bei Silbatone gab’s aus Lautsprechern in Schrankwandgröße auf der Basis von Western Electric-Technologie von 1933 ordentlich auf die Ohren:
Was sonst noch für Ohren und Augen geboten wurde, das versammelt meine kleine neue Hör-Pinwand:
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