Sicher ist sicher
Endlich gibt es eine Lösung für diejenigen unter uns (@michael: du weißt schon, wer gemeint ist), die meinen, beim Fahren twittern oder von mir aus auch nur telefonieren zu müssen. Die amerikanische Firma ZoomSafer hat eine Kombination aus Software und Service aufgesetzt, die automatisch die Verwendung eines Handys unterbindet, so bald sich der Besitzer mit mehr als 10 Meilen pro Stunde fortbewegt.
Die Idee dazu kam dem Gründer, einem gewissen Matt Howard, angeblich kurz nachdem er fast ein neunjähriges Kind überfahren hätte, nur weil er durch eine eingehende E-Mail auf seinem Mobiltelefon abgelenkt war. Das Erlebnis hat offenbar einen reiferen Menschen aus ihm gemacht. Ob es ihn auch einen reicheren Menschen aus ihm machen wird, bleibt abzuwarten.
ZoomSafer verfolgt das GPS-Signal eines entsprechend ausgestatteten Handhelds und tritt in Aktion, sobald sich das Handy und damit vermutlich auch der Mensch in Bewegung setzt, wobei man als Beifahrer die Möglichkeit hat, die Funktion einfach auszuschalten. Man kann den Dienst auch bitten, einen “Peep” auf Facebook zu veröffentlichen, der meinen Freunden sagt, dass ich gerade ujterwegs bin und ihnen deshalb nicht antworten kann.
Wer es partout nicht lassen kann, bei dem stellt ZoomSafer das Gerät auf sprachgesteuerte Ein- und -Ausgabe. Offenbar hat sich noch nicht bis zu denen herumgesprochen, dass die Ablenkung des Fahrers auch bei Sprachsteurung immer noch viel zu hoch ist. ZoomSafer gibt es bislang leider nur für Blackberry-Besitzer, aber eine Version für Windows Mobile ist angekündigt, ebenso wie für Googles Android-Betriebssystem. Von meinem guten, alten Palm ist leider auf der Website keine Rede.
Dafür gibt’s für mich als twitternder Marathonläufer auch eine gute Nachricht. Heute kam die Teilnehmerurkunde aus Berlin mit meinen Daten, und demnach war ich auf den 42,1 Kilometer durch die Straßen der Hauptstadt lediglichg mit 6,56 kmh unterwegs. Da hätte mein Handy trotz ZoomSafer noch funktioniert.
„anyone who hates babies and dogs can’t be all bad!“
leo rosten
soviel zu streunern im strassenverkehr.
beim nächsten berlin-marathon werde ich übrigens live aus dem lumpensammlerauto twittern. tim: das spornt an, oder? ;-)))
Ok, ist zwar völlig OT, aber da ich den Leo Rosten so liebe, hier aus seinem wunderbaren Wörterbuch „The Joys of Yiddish“ die Definition eines „Farshtinkener“:
At a dinner party, a farshtinkener anti-Semite, recounting his trip to central Africa, said, „It was wonderful. I didn’t run into a single pig or Jew.“
A hush fell over the table.
Then the voice of a Jewish guest was heard. „What a pity. The two of us could have corrected that so easily.“
„Oh? How?“
„We could have gone there together.“
PS: Eine Abhandlung über das Verhältnis Czyslanskys zu Rosten wäre auch wert, geschrieben zu werden…
Kommentar von Rainer Doh auf prmacher.de:
„Wenn man das durchdenkt, merkt man, wie genial das erst ist: Man kann hier nämlich, indem man das Einschalten wieder einschaltet, das Ausschalten abschalten und erspart sich so das Einschalten auszuschalten. Man könnte natürlich gleich das Ausschalten einschalten, dann bräuchte man das Abschalten gar nicht erst Ausschalten, aber das wäre so was von uncool. Und nicht Web-basiert.“