Aktuell auf Czyslansky
Buchbesprechung: Matthias Brandt: Raumpatrouille
Da schreibt einer über meine Kindheit. Ach, das ist ja Matthias Brandt, der Sohn von Willy. Er schreibt über Raumpatrouille, Ricky Shane, Bonanzarad und Percy Stuart. Schon auf den ersten Seiten. Vor Monaten war das meine Lektüre auf einer viel zu kurzen Zugfahrt. Was für ein schönes Kinderbuch. Wir haben den gleichen Vater, Matthias Brandt und ich. Irgendwie.
Silent Sunday No 4
„Sunday morning coming down“ war ein Song von Kris Kristofferson, der sehr gut diese spezifische Stimmung beschreibt, wenn die Läden geschlossen und die Sinne ein wenig vernebelt sind, aber die Stadt und die Welt einem ganz allein gehört. „Silent Sunday“ ist eine Foto-Aktion auf Mastodon, die diese Stimmung einfängt.
Aktuell in Literatur
Veit Heinichen: Beifang. Ein Krimi in Triest
Im Hafen schwimmen Opfer herum und stören den Commissario beim Harpunieren seines Mittagessens. Er isst gerne Fisch und ist auch in der Lage ihn perfekt zuzubereiten. Leider kommt er zu selten dazu. Die kleinen Fische machen einfach zu viel Arbeit. Ich meine die kleinen Fische im kriminellen Milieu der Stadt. Und davon gibt es viele. Im „Beifang“ kommt ein ganzer Schwarm vor. Es ist nicht einfach die Übersicht zu behalten. Aber es ist auch nicht wirklich wichtig. Denn wie alle Romane von Veit Heinichen lebt das Buch nicht von der Story, sondern von der Erzählung, von der Stimmung. Die ganze Geschichte riecht durchgehend nach Triest, nach Sonne, Fisch, Wein und einem kleinen Café. Und nach diesen wunderbaren Süßigkeiten der triestiner Konditoreien. Den „Beifang“ muss man vielleicht eher schmecken als lesen.
Unterwegs mit Uwe Wittstock in Marseille 1940. Eine Reise und Buchbesprechung.
Uwe Wittstock ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Und sein Buch über den Massenexodus der deutschen Intelligenz vor dem Hitlerfaschismus über Frankreich und Spanien ist ein großartiger Essay, nein, ist eine spannende Sammlung an Augen- und Ohrenzeugenberichten über die menschlichen Schicksale rund um die Fluchthelferszene im Marseille der Jahre 1940 und 1941.
Aktuell in Musik & Hifi
Plattenkiste, die elfte
„Die Verordnung, die es dem Rundfunk verwehrt, ›Negerjazz‹ zu übertragen, hat vielleicht einen neuen Rechtszustand geschaffen – künstlerisch aber nur durchs drastische Verdikt bestätigt, was sachlich längst entschieden ist: das Ende der Jazzmusik selber.“ Ach Theo, du Adorno, du wiesenabgründiger du. Dir zuliebe ziehe ich heute mit der elften Plattenkiste mal keine Jazz-Scheibe aus dem Regal. Jazzfreie Tage also. Keine „N-Musik“. Dafür ein bisschen Bach. Authentisch auf dem Violoncello und ein wenig modischer auf der Gitarre. Bach magst du ja. Aber auch Weltmusik von Ali Farka Touré und Ry Cooder. Und Yankee-Country, aber da musst du durch. richtig schräg wirds dann mit den szenischen Gesängen von Popol Vuh. Aber die hätten dir vielleicht schon wieder gefallen, wer weiß …
Der RESTEK MPRE+ im Test
Der RESTEK MPRE+ ist ein Vorverstärker der deutschen High-End-Schmiede RESTEK, der edles Design und moderne Technik im kompakten Format miteinander verbindet. Das gibt es nicht so oft. Und das ist es, was mich vor mehr als zehn Jahren schon von diesen Gerätschaften aus deutscher Manufakturfertigung begeistert hat.
Aktuell in Reisen
Eine Rundreise durch Siebenbürgen bis ins Donaudelta
Im Juni 2024 machte ich mich auf den Weg nach Siebenbürgen und ins Donaudelta. Von München ging es über Budapest nach Klausenburg (Cluj Napuca), Schässburg (Sighișoara), Kronstadt (Brasov) und durch die Karpaten und Tulcea bis ins Donaudelta nach Sulina. Die Rückreise führte dann noch nach Hermannstadt (Sibiu). Eine wunderbare Reise, auf der ich vielen interessanten Menschen begegnet bin. Mitgebracht habe ich einige Restaurant-Tipps und bunte Eindrücke von Land und Leuten.
Meine zehn Geheim-Tipps für Wien. Ein Reiseführer in Bildern
“Wien hat lauter Wahrzeichen und jeder Wiener fühlt sich als solches” soll Karl Kraus einmal gesagt haben. Und wirklich ist Wien, eine Stadt mit gerade mal knapp zwei Millionen Einwohnern, voll gestellt mit Sehenswürdigkeiten. Die Entwicklung dieser Stadt ist völlig untypisch: Schon im jahr 1920 hatte Wien mehr als zwei Millionen Einwohner. Danach ist Wien verzwergt. Damals war Wien eine turbulente Metropole, Hautpstadt einer Großmacht. Und das sieht man dieser Stadt heute noch an allen Ecken und Enden an. Hier ist alles ein wenig zu groß geraten: die Straßen, die Theater, die Bürgerhäuser, die Museen, das Selbstbewusstsein ihrer Einwohner. Selbst das Rad ist ein RIESENrad.
Aktuell in Fotografie
Fotobücher – Meine Erfahrungen mit blurb im Vergleichstest
Ferienzeit ist Fotobuchzeit. So ist das ja bei vielen Leuten die ich kenne. Auch bei mir. Natürlich habe ich alle meine Fotos auf dem Server. Und eine Auswahl der „Besseren“ bearbeite ich und lege sie so ab, dass ich sie jederzeit im Format 16 zu 9 mit 3.840 mal 2.160 Pixel über mein Fernsehgerät ansehen kann. Das TV-Gerät ist noch immer der Standard-Monitor für die Bildbetrachtung, auch wenn die fetten Computer-Monitore heute eine höhere Auflösung wiedergeben können. Aber so wie ich noch immer gedruckte Bücher beim Lesen bevorzuge, so nehme ich auch gerne mal ein Bilderbuch – Verzeihung: einen Bildband – in die Hand. Deshalb produziere ich seit vielen Jahren von jeder Reise ein Fotobuch. In diesem Beitrag erkläre ich, warum ich das mit blurb tue.
Fensterbilder Folge 4
Dies ist jetzt schon die vierte Sammlung von Fotografien aus der Mastodon-Aktion #FensterFreitag. Jeden Freitag veröffentlichen Menschen auf Mastodon mit diesem Hashtag Bilder von Fenstern oder Aufnahmen, die sie durch Fenster hindurch angefertigt haben. Ich mach da gerne mit. Fenster sind faszinierende Objekte. Sie leiten den Blick. Sie eröffnen neue Horizonte und Perskeptiven. Sie geben Halt. Je nachdem, wie man mit ihnen umgeht.
Aktuell in Politik & Digitales
Timbuktu in Not
Timbuktu wird jetzt von Al-Qaida blockiert. Vor drei Jahren habe ich auf Czyslansky über die schöne Aktion „Grusskarten aus Timbuktu“ berichtet. Heute erhielt ich von meinen Freunden aus Timbuktu die Nachricht, dass Timbuktu jetzt von Al-Qaida akut bedroht wird. Der Militärputsch und der Rückzug der UN-Truppen hat die Situation in Mali massiv verschlechtert. Die Situation in Mali spitzt sich zu. Das politische Engagement der EU ist gescheitert. Das liegt nicht zuletzt an einer über viele Jahre verfehlten Außenpolitik, die lange Zeit auf alte regionale Eliten gesetzt hat. Das Image Frankreichs in breiten Teilen der Bevölkerung Afrikas ist nachhaltig zerstört.
Das N-Wort im Kirchenmuseum Bad Windsheim
Das N-Wort verfolgt uns überall: in den Büchern unserer Jugend – jedenfalls wenn wir ein wenig älter sind – in Filmen, in den Debatten der aktuellen Medien. Die meisten bemühen sich um eine korrekte Sprache und selbst jene, die es nicht tun, sind in meinen Augen oftmals eher weiße Opfer des jahrhundertealten Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft, denn bewusste Rassisten. In ihnen nagt der Rassismus, aber sie sind weit davon entfernt sich in eine rassistische Ausbeutergesellschaft zurück zu wünschen. Sie bemerken vielleicht nicht, dass es noch immer rassistische Elemente in unserer Gesellschaft gibt, wenn der Anteil der Weißen unter den Hotelgästen in Berlin besonders hoch ist, der Anteil der Schwarzen unter den Barkeepern extrem hoch ist und der Anteil der PoC unter den Reinigungskräften bei 100 Prozent liegt.
Aktuell in Vermischtes
Liebe (Amour) in den Münchner Kammerspielen
Das letzte Jahr im Leben eines Liebespaares. Eine wunderbare und tief berührende Inszenierung. Karin Henkel hat den Film von Michael Haneke über Leben und Sterben eines alten Ehepaares auf die Theaterbühne gebracht. Und sie hat wirkmächtige Bilder dafür gefunden, grandios umgesetzt von einem beeindruckenden Ensemble und einem Hauptdarsteller (André Jung), der zu den ganz Großen seines Fachs gezählt werden darf. Er spielt sich an diesem Abend die Seele aus dem Leib und spornt das Ensemble um ihn herum zu Höchstleistungen an. Dabei fordert der Stoff den Schauspielerinnen und Schauspielern einiges ab. Anne und Georges wären gerne Philemon und Baukis.
Meine Erinnerungen an Franz Beckenbauer
An Franz Beckenbauer habe ich zwei intensive Erinnerungen. Einmal, das muss so um das Jahr 1990 herum gewesen sein, war er zu meiner großen Überraschung plötzlich mein ganz persönlicher Gast auf der CeBIT in Hannover. Wir verbrachten eine knappe Stunde zusammen in einem kleinen Meeting-Raum auf dem Microsoft-Stand und tranken jeder zwei (?) Flaschen Bier zusammen und plauderten über – na was wohl? – Fußball. Diese seltsam-schräge Begegnung verdanke ich einer lieben Kollegin von NEC, mit der ich damals regelmäßig im Rahmen einer Marketing-Kooperation zusammenarbeitete. Ich war in jenen jungen Jahren PR- und Marcom-Chef der Software-Bude aus Redmond und in dieser Funktion in jenem Jahr auch Messe-Verantwortlicher und Standleiter für Microsoft auf der CeBIT.
Czyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.
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Michael Kausch im vibrio PR Blog
- Play it again, SAMEnde August traf ich beim Personio Networking Dinner Jens Leucke uns Phillip Bublitz von Pleo, dem dänischen Anbieter einer sehr spannenden Software für die automatisierte Verwaltung von Spesen und allen Arten von Geschäftsausgaben. Ich hatte die Chance, mich ziemlich ausführlich mit beiden über Pleo zu unterhalten. Das Gespräch war auch ausgesprochen angenehm, denn es passierte […]
Michael Kausch im Gefahrgut-Logistik-Blog
- IMDG hat die Transportbedingungen für das Gefahrgut Holzkohle verschärftIn den sieben Jahren zwischen 2015 und 2022 wurden mindestens 68 Brände auf Schiffen dokumentiert, die durch den Transport von Holzkohle verursacht wurden. Jetzt hat die International Maritime Organization IMO reagiert und den IMDG Code in wichtigen Punkten geändert. Holzkohle muss künftig ohne Ausnahme als Gefahrgut der Klasse 4.2 deklariert und transportiert werden. Der Beitrag […]
Michael Kausch im LuftHygienePro Blog
- Raumluft ist ein LebensmittelDas wichtigste Lebensmittel gibt es nicht beim Lebensmittelhändler um die Ecke. Ohne Nahrung halten gesunde Menschen es rund drei Wochen aus. Das wichtigste Lebensmittel fließt auch nicht aus dem Wasserhahn. Ohne zu trinken überleben Menschen höchstens drei Tage. Das wichtigste Lebensmittel ist schon da: es ist die Raumluft. Fehlt sie sterben wir schon nach drei […]
Michael Kausch im Blog für Butler und gutes Benehmen
- Der Butler ist niemals der Mörder – Der Butler in der LiteraturDer Butler ist niemals der Mörder – Der Butler in der Literatur „Der Mörder ist immer der Butler“ soll Mary Roberts Rinehart, eine der kommerziell erfolgreichsten US-amerikanischen Schriftstellerinnen einmal geäußert haben. Und wie wird man eine kommerziell erfolgreiche Schriftstellerin? Richtig, mit Kriminalromanen. In mehr als 30 Romanen und Theaterstücken, zehn Serien und unzähligen Kurzgeschichten meuchelte […]