Reisebericht: Mit der Jangada auf dem Amazonas
Reisebericht: Mit der Jangada auf dem Amazonas Von Tabatinga nach Manaus sind es auf dem Oberlauf des Amazonas rund 1.700 Kilometer. Mit dem Schnellboot (barcos rapido) schafft man das in 36 Stunden. Und man sieht – nichts. Mit einem der langsamen Linienboote braucht man vier Tage und drei Nächte. Und
2 Antworten
Heute erreichte mich eine Anfrage einer Reisenden, die Ende März die Fahrt auf der Jangada von Manaus nach Tabatinga gebucht hat. Sie stellt einige sehr konkrete Fragen zur Reise mit Lernidee, die ich ihr gerne beantwortet habe. Einige sind vielleicht auch für andere Reisewillige interessant. Deshalb hier einige Fragen und meine Antworten als Tipps zusammengefasst. Es handelt sich immer um meine persönlichen Empfehlungen, nicht um offizielle Empfehlungen des Veranstalters:
1. Sie die Ausflüge anstrengend?
Die Ausflüge sind nicht anstrengend und es bleibt in jedem Fall ausreichend Zeit zur Erholung auf dem Schiff. Während unserer Reise war es auch immer so, dass einige Reisende einzelne Ausflüge mit den kleinen Beibooten zur Besichtigung von Flora und Fauna ausgelassen haben und die Zeit dann lesend und ruhend auf dem Schiff verbracht haben. Das kann man jederzeit machen. Einzig wirkliche Gehbehinderungen (Gehen am Stock) wären schwierig.
2. Wo soll man Geld wechseln?
Ich rate nachdrücklich dazu ausreichend Euro oder Dollar von zuhause aus mitzunehmen. Euro sind ebenso gut wie Dollar. Geld wechseln vor Ort oder Abheben per Kreditkarte sind weitgehend unmöglich. Die Kosten auf dem Schiff können mit Euro, Dollar oder lokaler Währung bezahlt werden.
3. Wieviel lokale Währung benötigt man?
Brasilianische Währung benötigen Sie nur in geringem Umfang für Stadtausflüge. In Manaus oder Rio können Sie mit Kreditkarte bezahlen. Für die kleinen Orte werden wohl 100 Euro pro Kopf in lokalem Geld genug sein. Sie kommen kaum zum Geldausgeben. Ausnahme: Sie wollen bei den Indigenen größere Handwerkskunst kaufen.
4. Wieviel sollte für Trinkgeld auf dem Schiff einkalkuliert werden?
Zur Orientierung: 10 Euro pro Reisender pro Tag, davon die Hälfte für die Guides und die Hälfte für die Crew. Es darf natürlich auch mehr sein. Das Geld wird am letzten oder vorletzten Tag eingesammelt.
5. Gibt es Trinkwasser auf dem Schiff?
Mineralwasser gibt es so viel Sie wollen kostenlos auf dem Schiff. Nehmen Sie eine Trinkflasche mit, dann können Sie sich das selbst abfüllen.
6. Mit welchen Kosten muss man für Getränke auf dem Schiff kalkulieren?
Wieiviel man für Getränke an Bord benötigt hängt sehr davon ab, ob Sie gerne abends an der Bar einen Cocktail trinken und zum Essen eine Flasche Wein. Wir haben abends gerne eine Flasche Wein getrunken. Der Wein kommt meistens aus Chile und kostet 30 Euro pro Flasche. Das Bier ist relativ preiswert (Preise vergleichbar zu Deutschland), Erfrischungsgetränke und Säfte bewegen sich auf einem mittleren Preisniveau von Deutschland. Sie zahlen alles am Ende der Reise in Euro oder Dollar oder lokaler Währung. D.h. Sie können gut kalkulieren und am Ende bleibt keine lokale Währung übrig.
7. Ist das Essen auf dem Schiff verträglich für europäische Mägen?
Der Verpflegung ist hervorragend und völlig problemlos für europäische Mägen: viel Fisch, ausgezeichnete Fruchtsäfte. Es ist schon ortstypisch, aber unseren Gewohnheiten angepasst.
8. Gibt es W-LAN?
Ab und an gibt es Wifi, aber eher selten und in schlechter Qualität, eben nur wenn das Schiff mal in der Nähe eines Ortes anlegt. Dann versammeln sich die Gäste (und die Crew) an den Plätzen im Schiff mit dem besten Empfang. Versuchen Sie sich zu entwöhnen. Die wichtigsten Netze am Amazonas sind die Fischernetze.
9. Kleiner Tipp ohne Frage: Nehmen Sie ein paar Buntstifte und Malblöcke für die Kinder der Indigenen mit. Falls Sie kleine Werbegeschenke haben (manchmal hat man solche Dinge ja herumliegen): die Kinder freuen sich. Die Guides sagen Ihnen auf welchem Ausflug sie diese Geschenke überreichen können.
Die sehr freundliche Anfrage endete übrigens mit dem Satz „Es ist unsere 1. Reise mit Lernidee“. Ich bin mir sicher, es wird nicht ihre letzte Reise mit diesem Veranstalter sein. Mein Reisebericht wurde übrigens NICHT von Lernidee in irgendeiner Weise gesponsort. Veranstalter und Reise sind genau so gut, wie ich sie hier beschreibe.
Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. Meist wird der Nil genannt, was den längsten Fluss der Erde betrifft. Es ist allerdings umstritten, ob der Nil wirklich länger als der Amazonas ist. Wie kam der Amazonas an seinen Namen? „Benannt wurde der Amazonas nach den Legendären Amazonen aus der griechischen Mythologie, die ihre Heimat am Ufer vom Fluss Thermodon hatten. Im Jahr 1541 war der spanische Eroberer Francisco de Orellana der erste, der die Fahrt über den Amazonas wagte. Er traf auf kriegerische Frauen aus dem Stamm der Icamiabas. Diese kriegerischen Frauen erinnerten den Eroberer an die Amazonen aus der griechischen Mythologie und deshalb gab er diesem Fluss den Namen Amazonas.“ -> https://www.mythologie-antike.com/t140-neilos-ist-der-flussgott-vom-nil-und-sohn-des-okeanos-und-der-thetys