Heute habe ich mal das Klima in meinem Home Office gemessen. Und es ist nicht gut. Gar nicht gut. Gemessen habe ich mit einem Klimamessgerät. Und ich hoffe, dass solche und ähnliche Klimamessgeräte bald in vielen Büros, Besprechungsräumen und Klassenzimmern stehen werden. Wegen Corona. Denn das macht deine Menge Sinn:
Gemeinsam mit zwei Partnerunternehmen habe ich mit meiner Agentur vibrio vor wenigen Wochen ein Forschungsprojekt rund um das Thema Raumlufthygiene gestartet. Dabei geht es um die Analyse von Aerosolbewegungen in geschlossenen Räumen. Ziel ist es, Hinweise für eine optimierte Belüftung von Besprechungsräumen, Büros, aber auch Schulräumen unter Corona-Bedingungen zu erhalten.
Meine Partner kommen aus der Wissenschaft, unsere Rolle ist die Übersetzung der Forschungsergebnisse in „verständliche Sprache“ und die Aufbereitung in einem Online-Portal, das wir unter den Adresse https://lufthygienepro.de in den nächsten Wochen und Monaten aufbauen werden.
Lufthygiene muss individualisiert werden
Im Ergebnis geht es darum, dass wir von allgemeinen Tipps wie „Alle 30 Minuten fünf Minuten lüften“ weg kommen wollen. Letztlich geht es darum, die Gefahr der individuellen Virenaufnahme als abhängig von Belüftungssituation, Raumgröße, Raumzuschnitt, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Personenanzahl und Personenverhalten zu erfassen.
Diese Faktoren sind entweder messbar oder Verhaltensvariablen, so dass durch relativ einfache Messtechnik Ampelsysteme zur Steuerung des Lüftungsverhaltens eingesetzt werden können. In vielen Schulen sind ja heute schon sogenannte CO2-Ampeln im Einsatz. Wichtig ist nun, dass die dabei genutzten Grenzwerte individualisiert werden können: abhängig von den räumlichen Bedingungen und von der individuellen Raumnutzung.
Genau deshalb führen meine Partner derzeit in unterschiedlichen Räumen eine Reihe von Untersuchungen durch – zum Beispiel Luftströmungssimulationen mit Indikatorgasen – und errechnen Prognosemodelle für unterschiedliche Raumtypen, die dann auf auf dem Portal in konkrete Tipps und Tricks für die Betreiber und Nutzer von Büroräumen, Klassenzimmern und Restaurants münden sollen.
Mit einfachen Messgeräten – wie hier abgebildet – und einem bewussten und kontrolliertem Umgang mit unserer Arbeits- und Lebensumgebung können wir hoffentlich besser und gesünder durch den Winter kommen.
Titelbild: Strelciuc at stock.adobe.com
Eine Antwort
Sicher schon bekannt, hier ein Link zum CO2 Ampel Selbstbau: https://www.umwelt-campus.de/forschung/projekte/iot-werkstatt/ideen-zur-corona-krise-1