Manchmal frage ich mich, was ich tun würde, wäre ich ein Computer. In welchen Bot würde ich mich verlieben? Ich meine das ganz ernst: Eines Tages, wenn also die künstlichen Intelligenzen endlich die Macht übernommen haben werden, wie werden Sie ihre Kontaktanzeigen schreiben? Geben die Bot-Nachrichten in unseren Spam-Mail-Eingängen uns eine Vorahnung auf diese Zukunft?
Werfen wir einen Blick in meinen heutigen Spam-Beutel:
Ich bin der Traum der Spam-Schleudern. Und da gibt es sehr direkte, unendlich romantische und eigenartig verpeilte.
- „Ich freue mich, Sie kennenzulernen“ scheidet als Langweilerin für die heiß verdrahtete Computerliebe schon mal aus.
- „Ich will deine Hände unter meinem Höschen spüren“ geht da schon ganz anders zur Röhre, äh, zum Prozessor, ist mir aber vielleicht doch ein wenig gar zu aufdringlich.
- „Mach mich zu deiner Schlampe“ klingt durchaus aufregend. Die könnte mein Bot für aufregende Computerspiele werden.
- Wesentlich romantischer dagegen: „Eine Nachricht von einer süßen Prinzessin“. Das ist das Bot, das einem noch ein halbes Königreich als Zugabe verspricht. Oder ein ganzes Königreich und eine halbe Prinzessin.
- „Hier kehren wir nach Hause zurück und ich werde dich satteln, mein Hengst!“ ist wohl die sportliche Alternative.
- Schon beinahe literarisch quillt „Ich sah dich an und erkannte, dass ich dich treffen möchte“ aus dem Ordner. Das ist etwas für lange Winterabende.
- Tiefgründig : „Ihr Name wurde mir nie gemeldet„. Wie geheimnisvoll. Was will mir dieser dunkel-mystische Bot wohl sagen?
- Und voll durchgeknallt: „Ich bestehe darauf, mich kennenzulernen.“ Das ist es. Das ist MEIN BOT. Mein Schizo-Bot. Wir schizen alle in einem Bot. Spamst du dich nicht? HAL hätte seine Freude dran. Und mein Lieblingsrobbi Marvin sowieso.
Titelbild Darren Baker @ stockadobe.com