Renate Schmidt: Therese Giehse
Renate Schmidt: Therese Giehse: „Na, dann wollen wir den Herrschaften mal was bieten“. Muss man das Buch über Theres Giehse von Renate Schmidt gelesen haben? Nein. Soll man es lesen? Je nun: wenn man Lust hat sich entführen zu lassen in alte Zeiten freilich. Ist es ein gutes Buch? Eher nicht. Es hilft einem nicht die Giehse zu verstehen, die Geschichte des Theaters vor und nach der Faschisterei zu verstehen. Das Buch ist eine Verführung, also ganz und gar nicht das, was die Giehse auf dem Theater wollte. Denn sie war schon eine Verkörperung des epischen Theaters, nicht so streng und asketisch wie die Weigel. Dazu war die Theres doch zu bayerisch-bäuerlich-barock.