Bei Sanierungsarbeiten am Eibsee unterhalb der Zugspitze sind in der vergangenen Woche überraschend Czyslansky’s Schlittschuhe aufgetaucht. Die Echtheit des Sportgeräts konnte zweifelsfrei am eingeschnitzten Namenszug am rechten Außenrist nachgewiesen werden (siehe Foto).
Es handelt sich ganz offenbar um jenes Modell, mit dem unser verehrter Czyslansky am 5. Januar 1955 bei der Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele, die im folgenden Winter in Cortina d’Ampezzo stattfinden sollten, in einem Trainingslauf schwer stürzte. Czyslansky galt als Gold-Hoffnung der deutschen Equipe im Abfahrtslauf der Schlittschuhläufer, der damals noch olympische Disziplin war. Unser Freund stürzte bekanntlich am Steilhang oberhalb des Eibsees nach einem Zusammenprall mit dem damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Kai-Uwe Hassel so schwer, dass er den Sport kurz darauf endgültig an den Nagel hängte. In Squaw Valley, bei den Spielen von 1960, war der Schlittschuhabfahrtslauf dann auch schon Geschichte.
3 Antworten
Kann es sein, dass Czyslansky einer der wenigen, wenn nicht gar der einzige Überlebende von Wintersportunfällen mit Ministerpräsidenten ist?
Das ist umso erstaunlicher und bemerkenswert, als Czyslansky, der sich ja bekanntlich zeitlebens um die persönliche Überwindung des Raumzeit-Kontinuums bemühte und deshalb stets ein Geheimnis aus seinem wahren Geburtsdatum machte, zu diesem Zeitpunkt je nach Schätzung seiner Zeitgenossen zwischen 50 und 80 Jahr alt gewesen sein muss. Noch ein Grund, ihm nachzueifern. Treibt Sport bis ins hohe Alter!
was mich wirklich beunruhigt ist die tatsache, dass google unter „schlittschuhabfahrtslauf“ gerade mal eine einzige fundstelle bietet: diese hier!
wer hat ein interesse, die geschichte der olympischen bewegung um diese auf den ersten blick nur wenig relevante episode verfälschend zu kürzen? wer spielt hier ein falsches spiel? und wer hat google offensichtlich unter kontrolle?
irgendetwas ist faul mit dieser geschichte. irgendetwas …