Soziale Netzwerke sind ein alter Hut. Früher nannte man sie „Seilschaften“, „Alumni-Vereine“ oder schlicht „Klüngel“ (besonders in Köln). Heute heißen sie Facebook oder so, und sie sind – wen wundert’s – auch bei den Alten sehr beliebt. Das behauptet jedenfalls der IT-Branchenverband BITKOM in einer Pressemeldung, die unlängst über den Ticker, beziehungsweise übers Netz ging. 41 Prozent aller Senioren mit Internetzugang seien angeblich in sozialen Netzwerken aktiv, wird da behauptet. „Auch ältere Menschen profitieren von den Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten sozialer Netzwerke“, wird BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder in dem Text zitiert. Angeblich bleiben die Online-Senioren auf diese Weise mit ihren Kindern oder Enkeln in Kontakt und erfahren über deren Facebook-Seiten, was die jüngere Generation so treibt. Ob denen das unbedingt recht ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Vor allem aber freut sich Rohleder über den „starken Anstieg bei der Internetnutzung in der Generation 65-Plus“. Angeblich nutzt aktuell jeder Dritte in der Generation 65-Plus inzwischen regelmäßig das Internet.
Auch das wundert mich nicht. Wenn man quasi von Null startet, kann es wachstumsmäßig ja nur nach oben gehen, und das Internet ist ja auch kein Altersheim. Aber was ist, wenn wir Silver Surfer (der Autor dieser Zeilen ist Baujahr 1950) unsere Löffel abgeben und zur letzten großen Reise in den Cyberraum aufbrechen? Dann bleiben die Jungen zurück – und die sind ohnehin längst alle online. Laut der Online-Studie von ARD und ZDF erreichte die Internet-Durchdringung bei den 14- bis 19jährigen bereits vor zwei Jahren die 100-Prozent-Marke. Letztes Jahr war es bei den 20- bis 29jährigen so weit. Und wenn der Trend so bleibt, sind nächstes Jahr die 30- bis 39jährigen dran. Das Surfen im Internet, so die Erkenntnis, wird in ein paar Jahren so selbstverständlich sein wie das Telefonieren.
Die einzigen, die das schöne Bild des einig Volk von Onlinern verunstalten, sind wir Alten. Aber nicht mehr lange: Das Problem erledigt sich ja irgendwann von ganz alleine…
Herr Cole, warum schaffen Sie es immer wieder, dass ich mich trotz der Ü40 wie ein junger Hirsch fühle?
Vielleicht, weil ich – ähnlich wie die anderen Czylansky-Mitstreiter – zwar zu den alten Hasen gehöre, aber trotzdem schon seit langem eine persönliche 100% Marke was I-Net-Affinität betrifft erreicht habe, wie die anderen hier auch?