Die Krise der Printmedien zwingt die Verlage zum Umdenken: sie wollen ihre Inhalte nicht länger kostenlos ins Internet stellen. Laut Online-Pionier „Observer“ will die New York Times bis Ende Juni entscheiden, in welcher Form künftig pekuniärer Gewinn aus dem Internet gezogen werden soll. Ein Beitrag von Eric Pfanner in der gestrigen Ausgabe zeigt, wo die Reise hingehen soll:
Die Argumentation folgt drei Analyseschritten:
Schritt 1:
Eric Pfanner weist darauf hin, dass die Verlage nicht viel zu verlieren haben: die wenigsten realisieren derzeit relevante Profite aus ihren Online-Aktivitäten. Er weist auch darauf hin, dass über Werbung derzeit v.a. zwei Anbietergruppen den größten Teil der Gewinne abschöpfen: Such-Anbieter und Service Provider.
Schritt 2:
Im nächsten Schritt verweist er auf die großen Probleme, die die Musikindustrie beim Aufbau von Online-Bezahl-Services erleiden musste. Noch immer würden die meisten Musikangebote illegal und kostenlos aus dem Web gezogen. Die Musikindustrie sei also kein Vorbild für die Print-Presse.
Schritt 3:
Schließlich verweist er auf die Konsumenten, die kaum bereit wären, für eine Handvoll Informationsanbieter getrennte Abonnements abzuschließen. Wer will schon für Spiegel, Focus, Handelsblatt und Süddeutsche gleichzeitig bezahlen?
Die Strategie, die er als Konsequenz aus seiner Schnellanalyse zieht, gibt den Weg der NYT vor.
1. Es braucht einen starken Partner, der Profits aus dem Web zu ziehen bereits gelernt hat.
2. Die Verlage müssen sich zusammentun.
„If all of this were bundled into a contract with an Internet service provider or subsidized by Google’s search ads, it would be an even easier sell. And then, the Internet of the future would look a lot like the free Internet of today — with a slightly different division of the spoils.“
Dann sind wir mal gespannt. Ganz neu sind diese Ideen ja nicht. Aber dies ist sicherlich eine der Alternativen, die mit einigen Chancen in der Web-Zukunft sich realisieren lassen.