Eckart, Luzia und Bodo suchen hier seltsame Buchtitel. Sie werden wohl fündig werden. Im Zweifel schreibt sich diese Jury ihre Bücher einfach selbst. Aber das wird wohl gar nicht nötig sein, werden Eckart von Hirschhausen (Die Leber wächst mit ihren Aufgaben – Rowohlt, 2008), Lucia Braun (Da-Da-Da-Sein. in: Die ZEIT, September 1989) und Bodo Mrozek (Jury-Chef des Wettbewerbs “Das schönste bedrohte Wort”, 2007) doch von uns allen im Internet unterstützt bei ihrer Suche nach dem “Kuriosestem Buchtitel”.
Auf der nächsten Frankfurter Buchmesse werden sie dann einen Preis überreichen. Vielleicht an Ulrike Thiel für ihr aufklärerisches Werk “Geritten werden: So erlebt es das Pferd” oder aber an Christiane Kautz, die ihrem Namen mit dem Titel “Kaninchen besser verstehen” alle Ehre macht. Frauen dominieren übrigens bei den kuriosika literaris, man denke nur an Kerstin Höckel (“Wie wir damals auf dem Bauernhof geheiratet haben, und der Alois am Tag drauf fast den Hund erschossen hat, weil er was gegen die Stadtmenschen hat und das Glück überhaupt”), Aimee Bender (“Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen”) oder Christina Eibel ("Nicht alle Russen haben Goldzaehne, sind immer betrunken und auch nicht jeder russische Beamte ist korrupt"). Aber vielleicht ist das ja auch alles nur die Rache für ein Buch, das selbstverständlich ein Mann verfasst hat: Juckel Henke “Frauen, die nach Schinken stinken”.
Mein persönlicher Favorit ist übrigens auch das Werk eines Mannes, die eher wissenschaftliche Abhandlung“Deutsche sehen dich an: Reise zu den Quellen des Irrsinns” von Dietmar Wischmeyers.
Haben auch Sie schon mal seltsame Dinge gelesen? Oder gar geschrieben? Dann reichen Sie doch Ihren Tipp an Eckart, Luzia und Bodo weiter: http://kuriosesterbuchtitel.de.
Oh Ihr armen Deutschen! Wenn es um wirklich verrückte Buchtitel geht, sind wir Amerikaner Euch um Lichtjahre voraus. denkt nur an:
„Another Bullshit Night in Suck City“ von Nick Flynn
oder:
„Natural Harvest – A Collection of Semen-Based Recipes“ von Fotie Photenhauer (sogar unsere Autorennamen sind besser als Eure!)
oder:
„Flow: The Cultural Story of Menstruation“ von Elissa Stein und Susan Kim
Muss ich weitermachen?
Auch toll:
„When Will Jesus Bring the Pork Chops?“ von George Carlin
Und natürlich nicht zu vergessen:
The Sound of a Wild Snail Eating von Elisabeth Tova Bailey
Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass der „Diagram Prize for the Oddest Title of the Year“ seit 1978 (!) von Angelsachsen vergeben wird, und zwar auf der FRANKFURTER BUCHMESSE!!! Nur habt Ihr Deutschen davon nichts mitgekriegt…
Erst 2008 – 30 Jahre später!!! – haben ein paar deutsche Literaturfreunde den von dir erwähnten Wettbewerb „Kuriosester Buchtitel des Jahres“ aus der Taufe gehoben. Sieger war damals Stephan Harbort mit dem vergleichsweise blutleeren Titel „Begegnungen mit dem Serienmörder. Jetzt sprechen die Opfer„.
Und Ihr wollt das Volk der Dichter und Denker sein?
Bevor ich’s vergesse:
„The Joy of Chickens“ von Dennis Nolan!
Ich kann gar nicht mehr aufhören:
„The Romance of Leprosy“ von E. Mackerchar
„How to Shit in the Woods“ von Kathleen Meyer
„The Industrial Vagina“ von Sheila Jeffreys
„The Big Book of Lesbian Horse Stories“ von Alisa Surkis
„How to Tell If Your Boyfriend Is the Antichrist: And If He Is, Should You Break Up with Him?“ von Patricia Carlin
und zu guter Letzt (dann höre ich wirklich auf):
„Do-It-Yourself Lobotomy“ von Thomas Monahan