Ein glücklicher Gewinner
Die lange Suche ist zu Ende: „iFlounder“ ist der neue Name des unbesternten Apple iPad. Diesen Namen haben jedenfalls die Juroren der Gesellschaft der Freunde Czyslanskys nach eingehender Sichtung der vielen Einsendungen unserer aufmerksamen Leser sowie nach einigen Gläsern Single-Malt ausgewählt. Eine Eindeutschung des Begriffs („iButt“) lehnte die Jury dagegen ebenso ab wie übermäßig politisierende („iSlave“) akademisch-elitäre („iSteria“) oder männlich-chauvinistische Vorschläge („eiPad“).
Und hier die „Top Ten“ der eingereichten Namensvorschläge:
iFlounder
iBad
iBrett
EiBrettl (bayerische Variante)
iPat (wie „cow pat“)
iMer („destiny of 93% of press releases, eingereicht von einem PR-Mann, natürlich)
iPet (kann er Männchen machen?)
iTel (so wie die meisten Apple-User)
iNoPad4Women
iPlate
Knapp geschlagen landete der Name „Stockinger“ auf Platz elf. Er ist leider etwas erklärungsbedürftig. „Flounder“, der am Ende siegreiche Vorschlag, heißt wörtlich übersetzt als Hauptwort „Flunder“, was seiner Ähnlichkeit mit einem Flachfisch geschuldet ist, als Verb jedoch „stocken“ oder „schwimmen“. „iFlounder“ kann also wahlweise als „ich stocke“ oder „ich schwimme“ übersetzt werden – zwei äußerst reizvolle Varianten, die der Jury auf Anhieb gefielen. Nur Mitjuror Michael Kausch, der Mann mit dem sicher skurilsten Humor unter den Czyslansky-Freunden, war das zu einfach. „Ich stocke“ hatte es ihm angetan. Von dort zu „Stockinger“ war zumindest für ihn nur ein gedanklicher Katzensprung: „Guck doch mal in Deinem Stockinger nach. Spiels mir auf den Stockinger. Klingt irgendwie nach Bodenhaftung.“
Und wie geht es weiter? Keine Ahnung. Die eingereichten Vorschläge sind vermutlich schöpferisches Allgemeingut („creative commons“). Nichts kann Apple also daran hindern, die Namensänderung umgehend vorzunehmen. Natürlich würden wir uns über eine namhafte Spende an die Czyslansky-Gesellschaft freuen, und auch der Sieger unseres Preisausschreibens wäre vermutlich über eine pekunäre Zuwendung dankbar.
Überhaupt: Der Sieger. Tom Roemer heißt er, und nein, er stammt weder aus Frankfurt, noch aus Rom, wo die Leute Wein aus dem Römer trinken; woraus trinken ihn die Leute in Paris…? [Achtung: Kalauer-Alarm!!!]
Nein, Tom ist der lebende Beweis für den weltumspannenden Charakter der Czyslansky-Bewegung. Ich habe ihn gerade angeschrieben und gefragt, ob er vielleicht Student sei, denn die Domain, über die er postet führt zur Homepage einer Uni in Kanada. Studiert habe er schon, schrieb er mir sofort zurück, und zwar an der LMU in München und an der University of Alberta in Edmonton. Inzwischen ist er Rektor der School of Trades and Technologies des Camosun College in Victoria, British Columbia.
Wie so einer dazu kommt, ein regelmäßiger Leser und Kommentator auf czyslansky.net zu sein, ist eine Geschichte, über die wir an anderer Stelle sicher mehr erfahren werden. Hier soll es genügen, ihm die herzlichsten Glückwünsche über den großen Teich und die Landmasse des nordamerikanischen Kontinents zu schicken und ihm ein dreifach herzliches „Czyslansky!“ zuzurufen. Sie leben beide hoch, hoch, hoch!
Das Bild, das er uns schickte, wurde übrigens in Fenway Park in Boston aufgenommen, einer alten Wirkungsstätte Czyslanskys, wie in den Analen der Czyslansky-Forschung noch ausführlich zu berichten sein wird . Die digitale Welt, das wird auf diesen Seiten zunehmend klarer, ist wirklich ein Dorf, und zwar im besten Sinne des Wortes!
natürlich gönne ich tom den preis. auch wenn „stockinger“ der sicherlich würdevollere name gewesen wäre …
besonders freut mich aber, dass mit tom ein langjähriger regelmäßiger commentatore dieses freundlichen blogs gewonnen hat. und dass tom eine freundliche leihgabe des alten europa an die neue welt ist. mit tom sass ich schon vor vielen jahren, nein: jahrzehnten in einer fürstenfeldbrucker bürgerinitiative. dass daraus später eine transkontinentale freundschaft erwuchs, hielt ich immer unserer intellektuellen wahlverwandtschaft verschuldet. inzwischen weiß ich aber, dass es die lasagne meiner frau ist, die ihn zu einem, zwar seltenen, aber doch freundlichen gast in meinem hause macht. man muss die wahrheit würdigen, um sie ertragen zu können.
mit tom hat czyslansky dem neuen kontinent das geschenkt, was wir ihm mit tim entrissen haben. aus eurozentristischer sicht mag man zwar bezweifeln ob das ein guter deal war – hallo tim 😉 – aber so kehrt nun tom doch immerhin als applesker sprachvirtuose zu uns zurück. gut so. und: glückwunsch!
Mit iFlounder hat sich ein würdiger Name durchgesetzt, auch wenn der Vorschlag nicht von mir kam …
Czyslansky hätte den Namen bestimmt gemocht, war doch sein Leibgericht die „Scholle Büsumer Art“, die auf seinen ersten Besuch an der deutschen Nordseeküste zurückgeht, was der Büsumer Fremdenverkehrsverband leider immer noch bestreitet.
Für diejenigen, die ein kurzer kulinarische Streifzug in die Geschichte der deutschen Küche interessiert, werde ich sie hier kurz zusammenfassen:
Czyslansky war bei seinem ersten Besuch in dem kleinen Nordseestrandbad über die Tatsache, dass man dort nur nach Bezahlen der Kurtaxe das Meer sehen durfte, so erbost, dass er seinen Aufenthalt auf nur ein Mittagessen verkürzte.
Nachdem der grosse Denker sich nicht entscheiden konnte, welche der beiden Spezialitäten des Ortes er zusammen mit seinem Ärger herunterschlucken sollte, wies er den Wirt an die „blöden Krabben“ einfach über die Scholle zu streuen.
In seinem Essay „Über die Frechheit auch Kurtaxe zu berechnen, wenn das Meer auf Grund des Tidenhubes überhaupt nicht da ist“, beschreibt er das Rezept zur Scholle nach Büsumer Art, die er, wäre er kein so bescheidener Mann gewesen, auch Scholle Czyslanky Art, hätte nennen können.
Wunderbar: Czyslansky als Begründer der Digital Cusine. Zwei Zutaten, zwei Zustände (gut/schlecht, warm/kalt), zwei Meinungen (mag ich/mag ich nicht). Ein weites Feld für weitere Forschung!
Mit neun Stunden Zeitunterschied (der sich dieser Tage auf 9,1842 Stunden erhoeht weil wegen der Winterolympiade also auch wirklich jeder highway, inclusive information highway, total verstopft ist und auf jeder Datenbank in Greater Vancouver schon einer hockt…) bedankt sich der Gewinner von der Westcoast.
Und dann noch als kontinentaler Ersatz fuer den gekidnappten Tim – where does it end!?!
Three Cheers auf das neue Tim Tom Ding! Wobei jedem selbst ueberlassen sei ob das nun ein neuer Schokoriegel ist oder ein intellektuelles Ping Pong, auf dem Wii basierend. Wie wir von der iFlounder gelernt haben ist es ja eh nicht noetig mit einer genauen Definition daher zu kommen. Das ueberlassen wir einfach dem Markt.
Die Verbindung mit Mike ist legendaer und gegen entsprechende Verguetung (cash only please) sind die kompromittierenden Details erhaeltlich. Einer Freundschaft die auf einem durchgeknallten Atomkraftwerk in der Ukraine basiert koennen Jahrzehnte und zehntausend Meilen nix anhaben. Und so verbindet uns immer noch unsere gemeinsame Liebe fuer begnadete Koechinnen aus dem Herzland (Mittelfranken & Saskatchewan), gealterte Getraenke (single malt scotch & vintage port) und schnelle Autos (Tata & BMW).
Und auf neue Bekanntschaften freu ich mich schon.
In diesem Sinne, mit bescheidenem und geehrtem Gruss von einer Insel im Pazifik – vielen Dank!
Oh je, da scheinen ja bei dir, @Michael, ja scharenweise Skelette aus dem Schrank zu klettern. Da eröffnet sich ja ein völlig neuer Forschungszweig. Von wegen stille Wasser und so…