RESTEK MAMS

Der RESTEK MAMS+ - ein digitaler Hifi-Vorverstärker mit Rendering-Funktion

Es ist ja gar nicht so einfach, sich heutzutage für einen Vorverstärker zu entscheiden. Früher war das einfach. Da hatte ein Vorverstärker vor allem die Funktion einen Eingangswahlumschalters für verschiedene Quellen. Und für Schallplatten sollte er vielleicht noch eine zusätzliche Verstärkerstufe bereithalten. Die feinen Signale von der Platte bedürfen ja nochmal einer zusätzlichen Verstärkung und auch noch einer Entzerrung nach RIAA- oder sonst einem Standard. Es gab passive und aktive Vorstufen, also Stufen mit eigener Verstärkungsleistung oder reine „Umschalter“. Aktive Schaltungen hatten den Vorteil, dass sich mit ihnen auch noch die unterschiedlichen Ausgangsspannungen der Quellgeräte angleichen ließen. Die Musik aus Radio und CD-Spieler kamen dann einigermaßen gleich laut aus den Lautsprechern.

Mit den meisten Vorverstärkern konnte man auch noch die Balance zwischen linkem und rechtem Lautsprecher regeln oder sogar an der Tonalität rummachen oder irgendwelche Filter die die Klangwiedergabe mogeln. Manche Hörer*innen scheuten solche Dinge wie der Teufel das Weihwasser, andere liebten es und verwiesen auf den menschliche Hörempfinden, das leider so gar nicht standardisiert und Hifi-tauglich war, von der miserablen Abmischung mancher Tonkonserven ganz zu schweigen.
Wie dem auch sei: temps perdu!

In Zeiten digitaler Tonzuspielung kommen dem Vorverstärker ja ganz andere Aufgaben zu. Nun müssen digitale Tonformate entschlüsselt werden. Die wichtigsten Stichworte lauten D-A-Konvertierung, Rendering und Streaming.

Für all diese Prozesse bietet die Hifi-Branche eine Vielzahl spezialisierter Geräte. Viele Vorverstärker integrieren diese Funktionen aber auch. Das Problem ist aber: Die Standards für die zu Grunde liegenden Prozesse ändern sich ständig. Die Standards für die Digitalisierungsraten, für die Auflösung, für die Wandlung für all den digitalen Kram unterliegt einem ständigen technologischem Wandel. Während ich meine sechzig Jahre alten Schallplatten mit bester Qualität heute noch auflegen – und wohl auch vererben – kann, schaut das mit digitalen Sammlungen und erst recht mit Streaming-Plattformen ganz anders aus. Zehn Jahre alte digitale Endgeräte kann man heute getrost endsorgen. Ein ordentlich gepflegter Plattendreher aus dem Jahr 2000 bringt heute noch auf dem Gebrauchtmarkt gutes Geld.

Der MDAC+ - ein moderner digitaler Vorverstärker

Ein Hifi-Hersteller wie RESTEK, der auf Nachhaltigkeit setzt und der seine Produkte über viele Jahre – nein: Jahrzehnte – weitgehend unverändert im Programm hält, muss sich deshalb auf analoge Endgeräte konzentrieren und auf jenen Teil der Digitaltechnik, dem ein langes Leben vergönnt ist. Und genau das ist der Grund, warum RESTEK seit vielen Jahren hervorragende Vorverstärker im Programm hat und diese Vorverstärker um moderne Digital-Analog-Konverter weiterentwickelt hat. So ist in der kompakten Baureihe der bestens beleumundete MDAC+ entstanden, ein kompakter digitaler Vorverstärker.

Der MDAC+ verfügt über zahlreiche Ein- und Ausgänge sowie über einen abschaltbaren Lautstärkeregler. Ein moderner 24-Bit-192-kS-Multibit-Digital-Analog-Umsetzer ermöglicht es, aus vielen Bit-Tiefen und Umsetzungsraten zu wählen. Dadurch lässt sich die musikalische Wiedergabe mit hoher Klangqualität individuell anpassen. Besonders der digitale Filter des Wandlers, der ohne Vor- und Nachschwingen arbeitet, verleiht dem MDAC+ eine sehr analoge Klangcharakteristik. Eine isolierte USB-Schnittstelle ermöglicht es, auch auf dem PC gespeicherte Musikstücke in exzellenter Qualität wiederzugeben. Mithilfe des Lautstärkereglers kann das Signal in 1-dB-Schritten bis zu -99 dB reduziert werden. Die analogen Cinch-Ausgangstreiber verbinden sich mit einem Vorverstärker, Verstärker oder aktiven Lautsprechern.

Der MAMS+ ist ein um Rendering-Funktionen erweiterter MDAC+

Einen Streamer wollte RESTEK nie entwickeln. Laut Adrianus Elschot, dem Mastermind von RESTEK, ändern sich da die technischen Standards einfach zu häufig. Also entwickelte man 2014 den MAMS+, den „Audio-Renderer“ der M-Serie.

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Optisch unterscheidet sich der MAMS+ lediglich auf der Rückseite vom MDAC+ Digital-Analog-Wandler. Während der MDAC+ dort einen I2S-Anschluss bietet, ist der MAMS+ mit einem Ethernet-Port ausgestattet. Im Inneren hebt sich der MAMS+ durch einen eingebauten Linux-Computer ab, der für die Rendering-Funktion verantwortlich ist. Musikdaten werden über einen WLAN-Router von einem Computer oder NAS an den MAMS+ übertragen. Die Steuerung erfolgt bequem über eine App wie BUBBLE UPNP auf einem Smartphone oder Tablet. Das Display des MAMS+ zeigt Informationen wie Künstlername, Liedtitel und Dateiformat an. Änderungen der Lautstärke auf dem Smartphone werden an den MAMS+ übermittelt und dort sowohl digital als auch analog umgesetzt.

RESTEK MAMS Rückseite
Der MAMS+ unterscheidet sich vom MDAC+ im Anschlussfeld nur durch den LAN-Anschluss.
RESTEK MPRE Rückseite
Der MPRE+ ist die Vorverstärker-Version von RESTEK ohne Wandler-Baustein. Die Familienähnlichkeit sieht erkennt man trotzdem.

Wesentliche Merkmale des RESTEK MAMS+

  • Umfassende Konnektivität: Der MAMS+ bietet eine beeindruckende Vielfalt an digitalen Anschlüssen, darunter zehn Digitaleingänge und sechs Ausgänge. Diese Vielfalt ermöglicht eine flexible Integration in jedes HiFi-System.
  • Innovativer Renderer: Anders als herkömmliche Streamer konzentriert sich der MAMS+ ausschließlich auf die Verarbeitung von Audiodaten. Dies bedeutet weniger Wartung und weniger Updates.
  • Hochwertige Signalverarbeitung: Dank der Verwendung von hochmodernen Prozessoren und Quarzoszillatoren bietet der MAMS+ eine herausragende Signalverarbeitung. Dies führt zu einer absolut klaren und präzisen Wiedergabe Ihrer Musik.
  • Einfache Bedienung: Die intuitive Einknopfbedienung und das übersichtliche Dot-Matrix-Display machen die Handhabung des MAMS+ zu einem Kinderspiel.
  • Zeitlose Langlebigkeit: Der in Deutschland entwickelte und gefertigte MAMS+ ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Dies bedeutet, dass der Musikhörer jahrelang von einem zuverlässigen und klanglich neutralen Gerät profitieren kann.

Features des RESTEK MAMS+

  • Eingänge: 4 x TOSLINK davon eine als „Tape Schleife“, 4 x Cinch davon eine als „Tape-Schleife“, USB auch als „Tape-Schleife“ und Ethernet LAN 100 MBit
  • Ausgänge: 2 x TOSLINK davon eine als „Tape-Schleife“, 2 x Cinch davon eine als „Tape Schleife“, USB auch als „Tape-Schleife“ und analog
  • Lautstärkeregelung: Wahlweise digital oder analog
  • D/A Wandler: 24-bit-Wolfson-Advanced-Multibit-Wandler
  • Auflösung: 16 bit, 18 bit, 20 bit und 24 bit
  • Up- und Downsampling: 44.1 kS, 48 kS, 88.2 kS, 96 kS, 176.4 kS und 192 kS
  • Frequenzgang analog: 3 Hz … 96 kHz +- 0,5 dB
  • Klirrfaktor: < 0,005%
  • Ausgangspegel: 2 V rms max.
  • Ausgangsstrom: 70 mA rms max.
  • Ausgangsimpedanz: 50 Ohm
  • Abmessungen: 285 x 64 x 330 mm
  • Gewicht: ca. 3,9 kg
  • Displayfarbe: Rot, grün oder blau
  • Ausführungen der Front:
  • Acrylglas hochglanzpoliert, Aluminium schwarz, champagner oder silbrig matt gebürstet, Messing verchromt sowie Sonderausführungen auf Anfrage
  • MDAC+ und MAMS+ lassen sich wie externe Soundkarten mit einem Computer verbinden.
  • Infrarotsystem fernbedienbar
  • Dimmbares Multifunktionsdisplay
  • Menügesteuerte Ein-Knopf-Bedienung
RESTEK MAMS Hochbitfähig
Der MAMS verarbeitet bis zu 192 kS hcohaufgelöste Dateien und ist damit absolut zukunftssicher.

Entwicklungsstand und Zukunft des MAMS+

Leider hat RESTEK den MAMS+ nicht mehr weiterentwickelt. Nichtsdestotrotz tut er auch heute noch klaglos seinen Dienst. Denn im Bereich D-A-Wandlung und Rendering hat sich nicht wirklich relevantes getan. Letztlich ist es immer eine Frage der Steuerungssoftware. Bei mir hat Bubble UPNP immer fehlerfrei funktioniert. Im HIFI-Forum berichtete ein User auch über einen fehlerfreien Betrieb mit Roon . Es gibt aber keinen Support mehr von RESTEK. Das muss man wissen. Als DAC ist das Gerät state-of-the-art. Das Design ist ohnehin über alle Zweifel erhaben. Und die Produktqualität ist „Made in Germany“.

Illustrationen © Michael Kausch

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