Unsere Kanzlerin ist in die Kritik geraten, weil sie sich öffentlich über den Tod des Al Qaida Führers Osama bin Laden freute, das kann ich allerdings so nicht stehen lassen, das wäre ihr gegenüber nicht ganz fair. Über was sie sich in Wahrheit freute, ist dass sie nun endlich zugeben kann, dass er tot ist. Ihre Freude ist nämlich viel mehr Erleichterung, dass die für sie so belastende Zeit der Vertuschung endlich zu Ende ist.
Besonders unfair ist, dass es ausgerechnet kirchliche Kreise sind, die sie nun angreifen, genau diese, wegen derer sie so lange schweigen musste.

Aber jetzt erstmal von Anfang an:

In Wahrheit wurde Osama bin Laden bereits am 12. November 2010 im Genfer Hotel Beau-Rivage hinterrücks und heimtückisch ermordet.

Kennern der Geschichte wird beim Lesen jetzt ein eiskalter Schauer über den Rücken gelaufen sein. Ja, es war der 12. November!

Am 10. September 1898 wurde die Kaiserin „Sissi“ Elisabeth genau an diesem Ort ermordet.
Am. 11. Oktober 1987 ereilte Uwe Barschel dort ein ähnliches Schicksal.
Am 12. November 2010 – Osama bin Laden!

Osama bin Ladens Leiche wartete seit dieser Zeit in einer Gefriertruhe der Mossad CIA auf den geeigneten Augenblick, um mit allen islamischen Ehren von ausgewählten Navy-Seals endlich eine würdige Seebestattung zu bekommen. Aber warum das Warten? Wer hatte ein Interesse daran den Tod des Top-Terroristen so lange geheim zu halten?

Einige Medien behaupten Obama wollte die freudige Nachricht über die gelungene Vergeltung für die Anschläge des 11. September in einer besonders heiklen Phase des Wahlkampfes für sich nutzen, aber das stimmt nicht.
Die Wahrheit ist:
Man wartete auf den Vatikan. Gleich nach der Seeligsprechung von Papst Johannes Paul II sollte der „Anti-Christ“ vernichtet werden, dieses nämlich würde einen hinreichenden Grund für eine Heiligsprechung des letzten Papstes liefern.

 

4 Antworten

  1. Alexander, es ist ein Unterschied zwischen Freude und Erleichterung.

    Das findet laut ARD-Deutschlandtrend auch das Gros der Bevölkerung auf die Frage (Text aus dort verlinktem PDF)

    Frage: Es wird derzeit drüber gestritten, ob die Tötung von Osama bin Laden ein Anlass sein kann sich zu freuen. Die einen sagen sie freuen sich, dass dieser Terrorrist tot ist, die anderen sagen der Tod eines Menschen könne nie Grund sein sich zu freuen. Wie geht es Ihnen persönlich? Ist der Tod von Bin Laden für Sie ein Grund zur Freude oder nicht?

    antworten 28% mit „ja“ und 64% mit „nein“.

    Übrigens wurde laut der Süddeutschen Merkel gerade angezeigt.

    Etwas anderes, ebenso Wichtiges noch: Daß de Weltverband der Meerjungfrauen bereits gegen die Lieferung Tiefkühlfischmensch protestiert hat, hast du mitbekommen?

  2. Ich erinnere mich gut über die öffentliche Hetzjagd, die nach dem Mescalero-Nachruf auf die Ermordung Siegfried Bubacks 1977 durch die RAF, aufflammte. Damals bekannte der unbekannte Verfasser des Nachrufs – heute wissen wir, dass es sich um den damaligen Studenten und jetztigen Literaturwissenschaftler Klaus Hülbrock handelte – in einem „Nachruf“:
    „Meine unmittelbare Reaktion, meine ‚Betroffenheit‘ nach dem Abschuß von Buback ist schnell geschildert: Ich konnte und wollte (und will) eine klammheimliche Freude nicht verhehlen. Ich habe diesen Typ oft hetzen hören. Ich weiß, daß er bei der Verfolgung, Kriminalisierung, Folterung von Linken eine herausragende Rolle spielte.“
    Damals kam es zu zahlreichen Strafanzeigen und zur Denunziation vieler kritischer Köpfe, die über der heimtückischen Ermorderung Bubacks die problematischen Tendenzen in Teilen von Justiz und Politik nicht vergessen wollten. Jede Kritik an irgendewelchen Strafverfahren mit politischem Hintergrund wurde unter Verweis auf den Mescalero als undemokratisch oder gar „linksfaschistisch“ abgetan. Und wollte einer mit langen Haaren oder gar studentischer Vergangenheit auch nur mal in einem SPD-Ortsverein für die Position des Kassiers kandidieren, so wurde ihm neben dem Treuergelöbnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung erst einmal eine klare Distanzierung vom Mescalero abverlangt.
    Im Vergleich zur vorsichtigen Formulierung Mescaleros – „unmittelbare Reaktion“, „klammheimlich“ – lässt Merkels Freundenformulierung nichts an Deutlichkeit vermissen.
    Freilich darf auch eine Politikerin mal Blödsinn reden. Nicht ihr Bekenntnis zur Freude über die Tötung Bin Ladens ist skandalös. Dass sie aber die Kraft nicht aufbringt, ihre Aussage offen als falsch und mit Bedauern zurückzunehmen, ist erschütternd. Wer Tötungen als erfreulich bezeichnet, von dem möchte ich über irgendwelche christlich-abendländische Leitkulturen wirklich nichts mehr hören.

  3. An den Mescalero-Nachruf mußte ich auch denken, genauer gesagt, an den Versuch 2001, Trittin daraus, daß er seinerzeit die Veröffentlichung des Aufrufs verteidigt hatte, nachträglich einen Strick zu drehen.
    Aus o.g. Artikel:

    Es sei damals, so Trittin, „Mehrheitsmeinung“ unter den Studenten gewesen, dass man sich vom Staat nicht vorschreiben lasse, über welche Themen man öffentlich diskutiere.

    .

    Heute sind wir zwei Schritte weiter…

  4. @Mik Die Freude über den Tod von Irgendemanden ist doch etwas kulturell tief verwurzeltes, auch oder gerade in der christlich-abendländische Kultur …

    Hurra, die Hex‘ ist tot, die Hex‘ ist tot!

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