Eine Woche ist es her, dass der Verkauf von WhatsApp an Facebook weltweit Schlagzeilen machte. Dabei wundert es mich gar nicht, dass
- das Netz seit dieser Zeit komplett angefüllt ist mit Diskussionen über diesen Vorfall;
- hysterische Menschen sofort, aber auch viele Besonnene ihren WhatsApp- Account etwas später gelöscht haben und sich nach Alternativen umschauen;
- WhatsApp-User überfordert sind von der Fülle an Alternativen und der Tatsache, dass keine Plattform eine echte Alternative darstellt, so lange nicht klar ist, in welches Dorf die Karawane weiterzieht (wenn sie denn zieht);
- der Großteil der WhatsApp-Abwanderungen herdentriebmäßig erfolgt und in Deutschland stattfindet, wie der Stern vermeldet hat, hingegen die Frage in den USA niemanden interessiert;
- die Schweizer Messenger-Plattform Threema zum Medienliebling avancierte und seine Verkaufszahlen mehr als verdoppen konnte;
- sich überzeugte WhatsApp-Nutzer zunehmend genervt zeigen vom lemminghaften Exodus ihrer Freunde und umso trotziger reagieren und mitteilen, dass sie auf der Plattform bleiben werden;
- Grabenkriege und Missionierungsarbeit der einzelnen App-„Fraktionen“ stattfinden, um Freunde möglichst zu überzeugen, ins gleiche „Lager zu wechseln;
- weniger helle Netzbenutzer in ihren Facebook-Accounts vorschlagen, statt WhatsApp könne man ja auch den Facebook-Messenger benutzen;
- Menschen ein schlechtes Gefühl haben, ihren WhatsApp-Account zu löschen, weil sie Angst haben, sich von einem wichtigen Kommunikationsweg abzuklemmen und sich irgendwie mies gegenüber ihren bei WhatsApp verbleibenden Freunden vorkommen;
- das Wort vom „Datensklaven“ die Runde macht;
- am vergangenen Samstag, als der Server von WhatsApp down war, sich die versammelte Netzgemeinde vor allem auf Twitter könliglich darüber amüsierte und spekulierte, das hänge wohl mit einem Umzug auf den Facebook- oder NSA-Server zusammen;
- WhatsApp-User lieber zweigleisig fahren wollen, WhatsApp eigentlich nicht mehr benutzen wollen, den Account aber trotzdem nicht löschen, denn man weiß ja nie;
- gerade heute sich die Stiftung Warentest zu Wort meldet und die WhatsApp als „sehr kritisch“ bewertet, Threema hingegen als „unkritisch“ (nachzulesen hier);
- Stiftung Warentest ausdrücklich darauf hinweist, dass in den WhatsApp Geschäftsbedingungen der Passus enthalten ist, dass die Nutzerdaten bei einem Verkauf an den neuen Eigentümer, also Facebook, übergeben werden können;
- gelöschte WhatsApp-Accounts bereits wieder reaktiviert werden…
Wundert Sie das?
Bild: Georg Mittenecker, Quelle: Wikipedia