Wie ein Bassgewitter in der Magengrube traf mich die Begegnung mit Michael Czyslansky auf der diesjährigen High End. Michail Czyslansky, ein Großneffe unseres verehrten Czyslansky, betreibt seit 23 Jahren ein Audio-Entwicklungslabor im Hinterhof der Slonimska Piasta 17b im ostpolnischen Bialystok. Zur High End zeigte er nun zum ersten Mal einer staunenden Fachöffentlichkeit seine jüngsten wahrhaft epochalen Entwicklungen, die, davon bin ich zutiefst überzeugt, den High End-Markt grundlegend revolutionieren werden.
Drei Dinge sind es, die die Herzen wahrer Audio-Enthusiasten höher schlagen lassen:
1. Die Mondphasenlautsprecherunterstellbasen Luniphase
Hart ankoppeln oder weich entkoppeln – vor dieser Frage standen Audio-Freunde viele Jahre, nein: Jahrzehnte. Künftig stellt sich diese Frage wohl nicht mehr. Michail Czyslansky nutzt bei seinen Lautsprecherunterstellbasen die Eigenschaften von „formiertem“ Mondgestein. Wie er diese „Formierung“ erreicht, will der Tüftler freilich nicht verraten. Nur soviel ist ihm zu entlocken: „Mein formiertes Mondgestein deckt die den Mondsteinen einbeschriebenen Heimwehkräfte des Original-Mondgesteins auf. Mondsteine wollen nach hause, zum Mond. Unter Lautsprecher gestellt bewirken sie deshalb eine definierte Entkopplung der Lautsprecher vom Boden. Dabei reagieren die Basen auf die Mondphase: bei Neumond überwiegt die Ankopplung, bei Vollmond die Entkopplung.“
Schwer zu erklären, wie die Luniphase tatsächlich funktioniert. Aber die Gezeiten funktionieren ja auch. Unklar auch, warum die Mondphase eine ebenso entscheidende, wie bislang unterschätzte Bedeutung für das audiophile Hörvergnügen hat. Hörbar sind die Eigenschaften aber zweifelsfrei.
2. Transphonor – der ultimative Laufwerksunterbau
Die zweite revolutionäre Entwicklung von Michail Czyslansky setzt klar auf eine ultimative Ankopplung, und zwar von Phono-Laufwerken. Dabei verlängert er den Unterbau eines Transrotor Artus Laufwerks bis zur ersten massiven Granit- oder Basaltschicht in der Erdkruste:
Eine erste Herausforderung ist natürlich eine möglichst energie- und raumschonende Tiefbohrung. Czyslansky: „Wir müssen je nach Wohnort ja auf bis zu 12.000 Meter hinunter.“ Die Bohrung kann der Hifi-Fan mittels eines kleinen Bohrbausatzes selbst vornehmen. Problematisch wird es natürlich für Bewohner von Mietwohnungen in oberen Etagen. Hier werden die rund zwei Zentimeter starken Stelzen des Transphonor in edle Aluminiumhülsen gekleidet. „Wenn nicht gerade das Bett des „Untermieters“ direkt unter dem Plattenspieler steht, ist das eine durchaus wohnraum- und nachbarschaftsfreundliche Lösung.“
3. Der Subsonic Emitter
Unter dem Titel „WAF“ diskutiert die End End-Branche seit vielen Jahren den „Wife Acceptance Factor“ von High End-Gerätschaften und beschreibt damit ein massives Problem der Branche: High End-Enthusiasten sind ja fast ausschließlich Männer. Und nicht jede „Ehe-„Frau ist bereit, das Wohnzimmer nach den strikten Kriterien einer audiophilen Optimierungsstrategie umzubauen. Und schrankgroße Lautsprecher oder achtteilige Verstärker-Boliden charmieren das weibliche Bewussstein für Ästhetik auch nicht unbedingt. Michail Czyslansky scheint die Lösung aller offenen Fragen rund um den WAF nun entwickelt zu haben: den „Subsonic Emitter“:
Der Subsonic Emitter wird parallel zu den Lautsprechern an den Speaker Terminals des Verstärkers angeschlossen. Über eine „Raumglocke aus erimitiertem Chromid“ (Michail Czyslansky) werden in Abhängigkeit vom erzeugten Schalldruck subsonische Schwingungen erzeugt, die, so Czyslansky, „die spezifisch weibliche Physiognomie zum Schwingen bringen und hierüber vor allem bei Frauen zur Ausschüttung von Glückhormonen führen.“ Die Stärke der Reize lässt sich mit Hilfe eines klassischen „Mäuseklaviers“ individuell einstellen. Doch rät der Entwickler hier zur Vorsicht: „Zu hoch eingestellte Emitter können durchaus zu Problemen führen und den in der Regel männlichen Hörer letztlich von einer Konzentration auf die Musik nachhaltig abhalten.“
Luniphase, Transphonor und Subsonic Emitter – drei epochale Entwicklungen, die den Namen Michail Czyslansky wohl auf ewig in die High End Community einbrennen werden, Entwicklungen, die dem Namen unseres Altvorderen zu neuer Ehre gereichen.
Hallo zusammen,
ich selber bin ein totaler HiFi und High End und musste eurem Artikel wirklich schmunzeln. Besonders wenn man bedenkt, dass die ersten Zeilen noch mit wirklichem Enthusiasmus gelesen habe und dachte das es hier wirklich um eine Neuentwicklung geht und nicht um einen Artikel welcher voller Ironie ist!
Artikel hat mir sehr gut gefallen und hoffe noch weitere von euch in dieser Art zu lesen!