Ja, ich bekenne mich schuldig. In meinem aktiven deutschen Wortschatz befinden sich ein paar Wörter und Wendungen, die von zweifelhafter sprachlicher Schönheit sind und sicher noch ein paar Jahre brauchen, um von der Dudenredaktion geliked zu werden. (Oops!)
Ja, ich habe schon gedownloadet, etwas geupdatet und auch schon das eine oder andere gebackupt oder heruntergestreamt. Dass ich ständig was google ist selbstverständlich und das ist inzwischen ja schon salonfähig.
Beim Liken tu ich mich noch etwas schwer, aber dass ich etwas Pluseinse? Das geht mal gar nicht, wie man heute so schön sagt. Oder heisst es +1sen? Für die unter Ihnen, die noch nichts gepluseinst haben, +1 ist ein neuer Dienst von Google, der die Googlesuche um ein soziales Empfehlungs-Element bereichern soll.
Vermutlich ist +1 so eine Strebervokabel, erfunden von Googlemitarbeitern, die in der Schule in den Fächern Mathe und Physik immer geeinsplust worden sind. Interessant bei dieser ist, dass sich niemand darüber mokieren kann, dass seine eigene Sprache durch eine andere Sprache verhunzt wird. Kein Anglizismusdämon kann hier bei heraufbeschworen werden, es ist nämlich eine Zahl.
Obwohl … Es ist eine arabische Zahl, wird unsere Sprache jetzt arabisiert?
Nein, sicher nicht. Sie wird vielmehr nummerisiert …
Was man aber sicher feststellen wird ist, dass diese neue Vokabel, die Sprachwächter und die Sprachmodernisierer mal wieder entzweien wird.
7 Antworten
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Es wäre kürzer gegangen 🙂
Und für Deine Sammlung neuer Wörter: „Gestern hab ich auf Youtube was gesehen, da hab ich voll abgerotflt.“ Das habe ich in der U-Bahn gehört, Studenten vermutlich.
heute schon „geplusst“??? klingt doch deutscher als geleikt, oder?
@markus Tja, da wird sich PLUS bestimmt ärgern, dass sie jetzt Netto heissen
wie sang konstantin wecker einst so schön:
„deine schuh von neiki
die leik i“
Ich selbst ziehe „perfect 10“ vor (http://bit.ly/1umBxv)
Bayerisch: „Leik mi doch!“
Die Vokabeln an sich sind ja gar nicht das Problem. Der Rattenschwanz an sekundärer Grammatik ist es doch, allen voran das Partizp Perfekt: Heisst es jetzt geeimailed oder egemailed? Oder weicht man aus Scham auf so umständliche Formulierungen aus wie „eine E-mail geschickt“?