Sarkozy (links)
Louis de Sarkozy, der Louis de Funés aus Elysien, hat den Bogen mal wieder raus: er plant die Einführung einer „Google-Steuer“. Demnach sollen künftig alle Unternehmen, die mit Web-Werbung Geld verdienen, eine besondere Steuer abführen, mit deren Hilfe dann der Staat heimische Online-Medien subventionieren will.
Der Spiegel berichtet heute: „Wie die von der Beraterrunde vorgeschlagene Steuer konkret aussehen soll, war bislang nicht zu erfahren. Es geht aber offenbar um eine Abgabe für Unternehmen, die mit Online-Werbung Geld verdienen. Den Plänen zufolge würde die neue Steuer Firmen auch dann betreffen, wenn sie in Frankreich keine Niederlassung unterhalten. Laut der Zeitung „Liberation“ käme es ausschließlich darauf an, dass „der Benutzer, der auf eine Bannerwerbung oder eine Textanzeige klickt, sich in Frankreich befindet“.
Ob das nicht auch ein Weg wäre, die maroden deutschen Staatsfinanzen zu sanieren? Hoffentlich erfährt Angie nichts von diesen Plänen … Obwohl: die deutsche Bundesregierung plant ja etwas ähnliches, nur ausnahmsweise einmal eleganter als die Froschfresser von der anderen Rheinseite: in Deutschland will man laut Koalitionsvertrag eine Art Online-GEMA einführen. Da müsste Google dann statt Steuern Abgaben zahlen. Aber wen interessiert schon der Koalitionsvertrag …
7 Antworten
Nun, *räusper*, Steuern sind Abgaben. Abgaben sind per definitionem Steuern und Zölle (wenn man die sogenannten speziellen Abgaben mal wegläßt. Mit Steuern erzielt der Staat Einnahmen, ohne daß damit Gegenleistungen verbunden wären.
Das Fehlen der Gegenleistung ist also ein Merkmal der Steuern und Abgaben. Tabaksteuern, Schaumweinsteuern, KfZ-Steuern. Solange man es für legitim hält, dass sich der Staat durch Steuern finanziert, sollte man bedenken, dass das vielleicht wichtigste an Steuern ist, daß sie gerecht sind. Dass sich niemand entziehen kann und dass die Vermeidung dieser Steuern auch noch irgendwie sinnvoll ist (weniger rauchen, weniger Auto fahren etc.).
Wohlgemerkt, ich behaupte nicht, dass unsere derzeitigen Steuern irgendwie gerecht wären. Aber man ahnt schon, dass das, was man aus Frankreich hört, Pfusch ist. Wie wollen die Franzosen denn kassieren, wenn die aus französischer Sicht steuerschuldige Firma nicht in Frankreich ist? Damit befürchte ich, dass es mit der Steuergerechtigkeit dort nicht weit her sein wird. Und es ist zu befürchten, dass bei uns in Anlehnung an das französische Vorbild irgendetwas Perfektes, irgendetwas deutsches Hundertfünzigprozentiges, irgendwas ganz Toll Collectetes eingeführt werden wird.
Und dann, lieber Michael, sollte man ein bisserl vorsichtig sein, unsere linksrheinischen Freunde als Froschfresser zu diffamieren. Du Boche 🙂
@ SvB
Mhmm … na gut: Bei allen Froschfressern, die bei ihren seltsamen Ritualen Wert auf die Einhaltung der Bestimmungen von Anhang III Abschnitt XI der Verordnung (EG) Nr. 853/2004 legen, nach der der Frosch „unter hygienisch einwandfreien Bedingungen ausgeblutet, zubereitet und ggf. gekühlt, gefroren oder verarbeitet, verpackt und
gelagert wurde“, will ich mich hiermit in aller zu Gebote stehenden Form für etwaige Missverständnisse, die mein Posting ausgelöst haben mag, entschuldigen. Aber nur, wenn Du das „Boche“ zurücknimmst, du Fritz du!
Ok, ich nehms zurück 🙂
Ohne Bedingungen…. was ist bloss los mit mir?
Ok, Fritz, Boche, Piefke, Kraut, Nemsi – das sind die, von denen ich gehört habe. Weiss jemand noch mehr Ausdrücke für Deutsche? Ich finde das ungemein interessant, auch wenn wir uns allmählich weit vom Thema entfernen…
„Moffen“ bei den Tulpenzüchtern
„Gummihälse“ bei den alpenländischen Käsegrillern
„Kartoffel“ bei den Kümmeltürken
„Szwak“ bei den Polacken
„Hunnen“ bei Prince Charles
Aber das ist alles gar nicht so schlimm. Vor Kurzem hat mich ein an sich freundlicher Liechtensteiner als „du Silbereisen, du Florian, du …“ denunziert. Das finde ich geht dann doch zu weit …
Was meinst Du eigentlich mit „vom Thema entfernen“?
und bei den wallonen heißen wir „les schleuss“ (via bellasally@twitter.com)
Also bei den Polen heißen wir „Szwaby“ oder „Szkopy“. Ersteres kommt sicher von „Schwaben“, letzters ist nicht ganz klar. Es könnte vom Schöpsen kommen, der auf polnisch „skop“ heißt, oder von irgendeinem Gefäß namens Szkop, was aber irgendwie nichts mit Deutschland zu tun hat.
Und wir heissen (zumindest laut Wikipedia, das ich dazu konsultiert habe) „crucchi“ bei den Katzelmachern. Gehört habe ich das nie. Wobei ich mit Erstaunen gelesen habe, dass Odysseus‘ Heimat Ithaka nichts mit den Itakern zu tun hat, das käme von ITAlienischer KamERad.
Mei, si non è vero, è ben trovato….
richtig: „szwab“ statt „szwak“. das sind mir b und d durcheinandergeraten.
und „crucchi“ kommt doch sicherlich von gucci, weil wir im gegensatz zu den römern immer so vorteilhaft gekleidet sind …
wenn „szkop“ wirklich ein gefäß ist, dann könnte das die sache schon erklären: der begriff szkop wurde jedenfalls schon für deutsche soldaten zu nazizeiten genutzt. er könnte sich also durchaus auf die stahlhelme beziehen. ich habe aber auch keine wirkliche erklärung gefunden. in polen heißen wir aber gerne „hans“, was ich wiederum von den usa her kenne. auf dem „hans campground“ in den rockies tragen sogar die feuerlöscher lederhosen 😉