IT-Girls und der elektronische Personalausweis

Was ein It-Girl ist, wußte ich lange nicht. Das Wort war mir einfach nicht über den Weg gelaufen, von allfälligen echten It-Girls ganz abgesehen. Natürlich wußte ich auch nicht, daß sie keine Kupplungen unter der Achsel haben (cludges), sondern merkwürdige Lederröhren ohne Henkel (clutches). Aber vermutlich sind diese Taschen auch schon wieder mega-out. Als ich das alles lernte, war mir intuitiv auch klar, daß IT-Girls keineswegs Programmierinnen sind oder einfach Mädels, die mit einem Computer was ernsthaftes anzufangen wissen. So kann man sich irren.

Neues Thema: Der Computer Chaos Club hat vorgeführt, daß der neue elektronische Personalausweis wohl doch nicht so sicher ist, wie uns die Regierung glauben machen will. Besonders alarmierend ist wohl die Möglichkeit, eine fälschungssichere Unterschrift zu fälschen. Ich möchte niemandem erklären müssen, daß ich etwas, was „ich“ bestellt habe, nicht abnehmen werde.

Das verärgert unseren Innenminister, klar. Und, wie so oft, bekommen den Ärger die Leute vom CCC ab, nicht die Experten, deren „sichere“ Lösung nun das Ziel wohl leicht verfehlt. Es ist auch kein Vergnügen, eine sichere Lösung bauen zu sollen, die von Millionen von Leuten ernsthaft getestet werden wird. Die richtige Antwort wäre gewesen „Ooops. Danke für den Hinweis, wir schauen, wie wir den Fehler ausbügeln“. In der Tagesschau kam eine andere Antwort, da sagte unser selbsternannter IT-Minister:

Irgendwelche Hacker mögen immer irgendwas hacken können, aber, die Zuverlässigkeit und Sicherheit des neuen Personalausweises steht nicht in Frage

Das sehe ich auch so: Ob der neue elektronische Personalausweis ePA sicher ist, ist eben keine Frage mehr. Und wenn das dem IT-Minister nicht wirklich klar wird, dann frage ich mich, ob ich nicht schon wieder etwas verpaßt habe. Ich weiß wohl nicht, was ein IT-Minister ist.

Genau wie bei den IT-Girls.

Bildquelle: Wikipedia, Photo von Tobias Krecht

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