Sie geben einfach alles… und damit ein Stück zuviel. Denn was der Sportartikelhersteller Adidas sich als Kampagne zur bald startenden Fußballweltmeisterschaft ausgedacht hat, erregt – schon wieder – die Gemüter der Welt. Es ist nicht das erste Mal, dass die Franken zum Ziel eines Shitstorms wurden. 2012 waren es die „Sklavenshuhe„, die zu vor allem in Amerika ein derart heftiges Empörungsgewitter provozierte, dass die Shuhe gar nicht erst in die Vermarktung gelangten.
Jetztzur WM posieren die Fußballer Lukas Podolski, Arjen Robben, Dani Alves, Diego Costa, Nani, Daniele de Rossi und Steven Gerrard. In den Händen der Kicker liegt nicht etwa die Lederkugel. In ihren ausgestreckten Händen bieten sie ein blutendes Herz an: “All In Or Nothing”. Sie wollen und werden – so versrechen sie – alles geben. Sogar ihr Herz
Nur ist das natürlich nicht ihr eigenes sondern „nur“ das eines geschlachteten Rindes.
Kunststück, dass das Ärger verursacht…
So titelt die Plattform Meedia ihren Beitrag zum Thema. Dass die Kamapgne Widerspruch und Ärger provozieren und würde, so spekuliert Meedia, sei gewollt. Dennoch sind die Reaktionen ganz schön heftig. Vor allem auf der Facebook-Seite von Adidas gibt es richtig Zunder ist zu lesen, was sich mit einem Klick überprüfen lässt:
(Da es sich um öffentliche Meinungsäußerungen handelt, zitieren wir sie hier per Screenshot ohne die Personen zu anonymisieren).
Nicht weniger deutlich hagelt es Schelte und Kritik auf Twitter sowie in den Kommentaren der Medien, die über diese Kampagne berichtet haben. Der Westdeutsche Rundfunk zum Beispiel hat auf seiner Seite das Podolski-Motiv gezeigt und seine Leser befragt: Wie gefällt Ihnen Lukas Podolskis Botschaft? Ist das Foto geschmacklos? Oder besonders kämpferisch?
Die Antworten – wen wundert’s – sind von der Tonalität vielleicht nicht ganz so heftig wie die Kommentare der schnell erregbaren Facebook- und Twitternutzer. Aber auch hier scheint die Begeisterung für das Podolski-Motiv nicht gerade groß.
Dann dürfte es also diese Kampagne von Adidas ein klassisches Eigentor gewesen sein. Fast wünscht man sich das Ende der WM möglichst schnell herbei, denn die bizarren Kampagnen-Auswüchse der Werbetreibenden, die dieses Großereignis hervorgerufen hat, und die medialen und digitalen Reaktionen darauf haben längst den Geduldsfaden der Fußballfreunde mahr als angespannt. Bei manchen scheint er gerissen. Wird Zeit, dass mal einer sagt: Wir wollen Fußball – schönen Fußball. Den Rest könnt Ihr Euch sparen.