Czyslansky liest
Ich liebe Bücher. Und ich lese sie noch immer ausschließlich in gedruckter Form, also tote Bäume. Und ab und an schreibe ich über Gelesenes. Heraus kommen dabei selten klassische Buchbesprechungen, eher schon kleine Erfahrungs- oder besser Erlesungsberichte. Wer sich für den Inhalt der Bücher interessiert, der muss diese schon selbst lesen. Walter Benjamin meinte einmal, echte Polemik nehme sich ein Buch so vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling vornehme. Eben mit liebevoller Zuneigung. So nähere ich mich jedem neuen Buch. Lüstern schmatzend.
Vor einiger Zeit habe ich einmal in hundert aufeinander folgenden Tagen 100 Bücher von 100 Autoren auf Facebook und Instagram vorgestellt. Die dabei entstandenen kleinen Texte habe ich auf Czyslansky zu „Literarischen Quintetten“ zusammengefasst.
Noch ein Tipp: Bücher gibt es in allen guten Buchhandlungen. Und wenn es bei Euch vor Ort keine Buchhandlung mehr gibt, dann kann man fast alle hier besprochenen Werke beim sozialen Buchhandel buch7 online bestellen. Der ist fair und von jeder Bestellung wird ein kleiner Anteil für einen sozialen Zweck abgeführt. Man muss wirklich nicht bei Jeff kaufen …
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Aktuelle Beiträge
Buchbesprechung: Tim Cole – Wild Wild Web
Wenn ein Internet-„Urgestein“ einem anderen Internet-„Urgestein“ das Vorwort schreibt, so empfiehlt es sich allzu oft den intellektuellen Rollator bereitzustellen. Dies gilt für die Lektüre von „Wild Wild Web“ mitnichten. Der altersweise Tim Cole hat ein furioses Buch geschrieben, einen lautstarken Aufruf für eine Reorganisation des Internet auf Grundlage kritischer gebildeter und medienkompetenter Geister. Internet-Urgestein Winfried Felser beschreibt in seinem Vorwort das Buch sehr treffend als „Aufruf zu digitaler Souveränität“ und den Deutsch-Amerikaner Tim Cole als jemanden, der durch einen Vergleich des Wilden Wilden Westens mit dem World Wide Web vor den Risiken des Internets warnen will. Tatsächlich will uns mein alter Freund Tim – er ist einer der Gründer dieses Czyslansky-Blogs – durch die Denunziation der Revolverhelden von Dawson City vor den Verführern des Silicon Valley warnen. Aber er tut dies nicht mit großem Lamento wie einst sein Lieblingsgegner Frank Schirrmacher, sondern als leidenschaftlicher Aufklärer und – ja – Medienpädagoge
Buchvorstellung – Tim Cole: Wild Wild Web. Was uns die Geschichte des Wilden Westens über die Zukunft der digitalen Gesellschaft lehrt
Er hat es wieder getan. Mein langjähriger Freund und Mitgründer dieses Czyslansky-Blogs Tim Cole hat ein neues Buch geschrieben. Und dieses Mal ist es ein Western. Na ja, fast. Eigentlich geht es um das, um was es immer bei ihm geht: um uns und unsere Zukunft im und mit dem Internet. Dieses Mal aber zieht er große Parallelen zwischen dem World Wide Web und dem Wilden Westen. Ein W5-Buch sozusagen. Es geht um Macht und um Macher, um digitale Revolver- und andere Helden. Es geht ums Ganze. Am 5. November 2018 um 11:00 Uhr wird er sein Buch im Münchner PresseClub (Marienplatz 22/IV, Eingang Rindermarkt) vorstellen. Falls Sie sich mit ihm duellieren wollen, sollten Sie dabei sein und mit ihm diskutieren. Ich werde mir die Chance nicht entgehen lassen. Aber Vorsicht: er zieht schnell. Schon vor der Buchvorstellung gibt es (m)eine kleine Buchbesprechung von mir: Zur Buchbesprechung Tim Cole Wild Wild
Buchbesprechung – Christian Y. Schmidt: Der letzte Huelsenbeck
Christian Y. Schmidt – Der letzte Huelsenbeck, erschienen im Mai 2018 bei Rowohlt. Ein Buch für Psychotherapeuten und Psychotherapierte. Und für Männer, die in den siebziger Jahren mehr oder weniger erwachsen gemacht und dann von Psychotherapeuten nicht rechtzeitig entdeckt wurden. Ein irres Buch über Irre, das beständig den schmalen Grat zwischen Irrsein und Normalorealo knapp verpasst. Die siebziger Jahre werden als das große Zeitalter des Neo-Dadaismus vorgestellt und das ist gar nicht mal so falsch. Diejenigen, die in den späten fünfziger oder frühen sechziger Jahren geboren wurden, waren ja nicht nur enttäuscht von ihren Nazi-Großvätern und Wirtschaftswundervätern, sondern auch von ihren älteren 68er Geschwistern, die schon im langen Marsch verschwunden waren. Sie konnten an kein Wertesystem andocken und schwirrten wie die Dadaisten um Kurt Schwitters und Richard Huelsenbeck halt- und gestaltlos durch Traum und Zeit, ehe sie sich ohne Umweg über die Institutionen in den achtziger Jahren etablieren konnten. Dietmar Dath
Buchbesprechung – Manfred Jannot: Erinnerungen
Oral History – während meines Studiums in den frühen 80iger Jahren war das ein absoluter Hype: Geschichte aus Geschichten lernen, aus individueller Erfahrung, nicht aus spröden Fakten und Zahlentabellen. Nicht Drei – drei – drei, bei Issos Keilerei, sondern Vom Russen, der mit mir seine letzte Zigarette teilte. Oder für Nicht-Leser: Guido Knopp, aber ohne Zeitzeuge in leichter Untersicht vor ewig schwarzem Hintergrund. Und ich höre noch immer gerne alten Leuten zu, wenn sie von früher erzählen und ich tue das als Digisaurier ja selbst auch ab und an. Ich mag zwar keine Historienromane (Die Blutspur im Rohbau des Taj Mahal), aber spannende Lebensberichte mag ich sehr. Und um einen solchen geht es bei Manfred Jannot: Einnerungen an das 20. Jahrhundert. Ich kenne Manfred Jannot nicht, aber ich kenne – und schätze – seinen Sohn Thomas. Der hat mich nicht um eine Besprechung gebeten, aber unerbetene Besprechungen haben allemal das Anrecht auf
Mit dem Zug durch den Iran – Teil 1: Vorbereitung und Buch-Tipps und Traditionelle Musik
Zwischen dem 13. und dem 24. April 2017 durchquerte ich mit der Eisenbahn den Iran. Der folgende Reisebericht gibt in mehreren Teilen meine Erfahrungen wieder. Ich würde mich freuen, wenn mein kleiner Bericht ein wenig dazu beitragen würde, den Iran endlich für Reisende aus Europa wieder neu zu entdecken. Es lohnt für alle: für die Menschen im Iran, wie für die Reisenden. Teil 1: Reisevorbereitungen Die Geschichtsstunden über die Perserkriege liegen Jahrzehnte zurück. Die Erinnerung an diese Stunden ist beschämend lückenhaft. Vermutlich war ich krank oder in schulnahen Kneipen unabkömmlich, als Dareios und Xerxes im Lehrplan standen. Unvoreingenommene Berichte über den modernen Iran sind in unseren Medien Mangelware. Ein typisches Reiseland ist der Iran heute auch nicht. Im besten Fall ist er für meine Freunde eine große Unbekannte, im schlechteren Fall für meine Nicht-Freunde Teil der Achse des Bösen. Eine Fahrt durch das Morgenland, aus dem angeblich die Weisen kamen, die heute
Czyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.
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Michael Kausch im vibrio PR Blog
- Ausgezwitschert. vibrio verlässt „X“.In eigener Sache Die Agentur vibrio hat entschieden, sich mit Beginn des Jahres 2025 aus der aktiven Kommunikation über die Plattform „X“ von Elon Musk zu verabschieden. Die aktive Nutzung von „X“ ist nicht mehr mit unseren Werten, mit unserem „Code of Conduct“ vereinbar. Darin legen wir unter anderem fest: „Wir setzen in der Kommunikation […]
Michael Kausch im Gefahrgut-Logistik-Blog
- Gefahrgut im Kinderzimmer. Warum Spielwaren immer häufiger auf Gefahrgut-Listen auftauchen.Immer häufiger warnen nicht nur Verbraucherschützer, sondern auch Sicherheitsexperten der Logistikindustrie vor gefährlichen Spielwaren. Häufig geht es dabei um billiges Spielzeug aus chinesischer Fertigung. Das Einfallstor für gefährliches Spielzeug sind die De-Minimis-Regeln bzw. die Importregeln für Sendungen mit geringem Wert, also für Waren, die an den Zollkontrollen vorbei geschleust werden. Der Beitrag Gefahrgut im Kinderzimmer. […]
Michael Kausch im LuftHygienePro Blog
- Raumluft ist ein LebensmittelDas wichtigste Lebensmittel gibt es nicht beim Lebensmittelhändler um die Ecke. Ohne Nahrung halten gesunde Menschen es rund drei Wochen aus. Das wichtigste Lebensmittel fließt auch nicht aus dem Wasserhahn. Ohne zu trinken überleben Menschen höchstens drei Tage. Das wichtigste Lebensmittel ist schon da: es ist die Raumluft. Fehlt sie sterben wir schon nach drei […]
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