Czyslansky liest

Ich liebe Bücher. Und ich lese sie noch immer ausschließlich in gedruckter Form, also tote Bäume. Und ab und an schreibe ich über Gelesenes. Heraus kommen dabei selten klassische Buchbesprechungen, eher schon kleine Erfahrungs- oder besser Erlesungsberichte. Wer sich für den Inhalt der Bücher interessiert, der muss diese schon selbst lesen. Walter Benjamin meinte einmal, echte Polemik nehme sich ein Buch so vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling vornehme. Eben mit liebevoller Zuneigung. So nähere ich mich jedem neuen Buch. Lüstern schmatzend. 

Vor einiger Zeit habe ich einmal in hundert aufeinander folgenden Tagen 100 Bücher von 100 Autoren auf Facebook und Instagram vorgestellt. Die dabei entstandenen kleinen Texte habe ich auf Czyslansky zu „Literarischen Quintetten“ zusammengefasst.

Noch ein Tipp: Bücher gibt es in allen guten Buchhandlungen. Und wenn es bei Euch vor Ort keine Buchhandlung mehr gibt, dann kann man fast alle hier besprochenen Werke beim sozialen Buchhandel buch7 online bestellen. Der ist fair und von jeder Bestellung wird  ein kleiner Anteil für einen sozialen Zweck abgeführt. Man muss wirklich nicht bei Jeff kaufen …

Aktuelle Beiträge

Timon Karl Kalevta,Heilung

Timon Karl Kaleyta, Heilung

„Die schönste Bergklinik der Literatur seit dem Zauberberg“. Na, Eckhart Nickel, so weit will ich dann doch nicht gehen. Dazu lieb ich meinen Thomas Mann denn doch zu sehr. Und Clawdia Chauchat natürlich. Da hilft es auch nicht, dass dieser Roman von den Kritikern hochgejubelt wurde und wird und dass es sein Erzähler mit seinem Erstlingswerk „Die Geschichte eines einfachen Mannes“ schon mal auf die Shortlist des aspekte-Literaturpreises geschafft hat. Der Plot ist ja ganz nett, aber die Erzählung ist mir dann doch zu holprig.

Weiterlesen »
Tenenbom

Der Raum spricht jiddish. Tuvia Tenenbom frisst sich durch Mea Shearim.

Tuvia Tenenbom ist ein Tannebaum inmitten eines Eichenwäldchens. Jedenfalls ein liebevoller Störenfried. Ein Jude unter Antizionisten mitten in Jerusalem. Sohn eines Rabbi, Enkel eines chassidischen Oberrabbi, ultraorthodox aufgewachsen fiel der Apfel weit vom Stamm. Er hat Mathematik und Computerwissenschaften studiert, in New York Theater gespielt, für die Zeit die beachtenswerte Kolumne Fett wie ein Turnschuh verfasst und in Hamburg Neonazis, Gregor Gysi und den Bayerischen Innenminister interviewt. Nun hat er sich, der liberale Weltbürger, ein Jahr lang im ultraorthodoxen Jerusalemer Stadtteil Mea Shearim unter Chassiden und Litwaken gemischt. Und nicht als Voyeur, sondern als liebevoll teilnehmender Beobachter und als leidenschaftlich verfressener Liebhaber der jüdisch-orientalischen Küche, nie einer Kugl und ein paar Kichlach abgeneigt.

Weiterlesen »
Der Marques de Bolibar

Leo Perutz: Der Marques de Bolibar. Eine Buchkritik

Mit dem „Marques von Bolibar“ hat Perutz vor einhundert Jahren einmal mehr einen Roman geschrieben, den man als Abenteuerroman lesen kann, als Anti-Kriegsroman, als Landsknechtsroman, als Historienroman – und der doch nichts davon ist. Er ist einfach eine große Verunsicherung und nebenbei auch noch ein großes Lesevergnügen. Und das ist schon eine großartige Leistung. Im Bolibar sind die handelnden „Helden“ eigentlich alle miteinander unfreiwillige Verräter. Und ihre Heldentaten ergeben sich aus einer billigen Frauengeschichte, bei der noch nicht einmal die Frau eine begehrenswerte positive Rolle spielt.

Weiterlesen »

Literarisches Quintet XVIII Kultiges

Jetzt bin ich sie fast schon durch, meine Quintette, meine Fünferbanden großer oder artiger Schriftsteller*innen. Insgesamt 100 hatte ich vor geraumer Zeit auf meinem Insta-Kanal vorgestellt. Und weil die sozialen Medien ja so vergesslich sind, trage ich sie nach und nach hier auf dem Czyslansky-Blog noch einmal zusammen. 100 Bücher von 100 Autoren. Heute geht es einmal nicht um Kriegsbücher, Bücher die nach Fisch stinken, auch nicht um Großschreiber oder um Trunkenes. Es geht um fünf Kultbücher von sechs Kultautoren. Aber lest selbst.

Weiterlesen »

Michael KauschCzyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.

Czyslansky liest abonnieren

Per RSS

Den ganzen Czyslansky abonnieren

Per RSS

Per E-Mail

Gib deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Beitragsarchiv
Archive
Czyslansky in Facebook
Czyslansky in Mastodon
Folgen Sie jetzt auch auf Mastodon: Mastodon
Czyslansky in Instagram

Folgen Sie mir auf Instagram

Michael Kausch in Blogs
RSS Michael Kausch im vibrio PR Blog
  • Ausgezwitschert. vibrio verlässt „X“.
    In eigener Sache Die Agentur vibrio hat entschieden, sich mit Beginn des Jahres 2025 aus der aktiven Kommunikation über die Plattform „X“ von Elon Musk zu verabschieden. Die aktive Nutzung von „X“ ist nicht mehr mit unseren Werten, mit unserem „Code of Conduct“ vereinbar. Darin legen wir unter anderem fest: „Wir setzen in der Kommunikation […]
RSS Michael Kausch im LuftHygienePro Blog
  • Raumluft ist ein Lebensmittel
    Das wichtigste Lebensmittel gibt es nicht beim Lebensmittelhändler um die Ecke. Ohne Nahrung halten gesunde Menschen es rund drei Wochen aus. Das wichtigste Lebensmittel fließt auch nicht aus dem Wasserhahn. Ohne zu trinken überleben Menschen höchstens drei Tage. Das wichtigste Lebensmittel ist schon da: es ist die Raumluft. Fehlt sie sterben wir schon nach drei […]
Lese-Tipps