Czyslansky liest
Ich liebe Bücher. Und ich lese sie noch immer ausschließlich in gedruckter Form, also tote Bäume. Und ab und an schreibe ich über Gelesenes. Heraus kommen dabei selten klassische Buchbesprechungen, eher schon kleine Erfahrungs- oder besser Erlesungsberichte. Wer sich für den Inhalt der Bücher interessiert, der muss diese schon selbst lesen. Walter Benjamin meinte einmal, echte Polemik nehme sich ein Buch so vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling vornehme. Eben mit liebevoller Zuneigung. So nähere ich mich jedem neuen Buch. Lüstern schmatzend.
Vor einiger Zeit habe ich einmal in hundert aufeinander folgenden Tagen 100 Bücher von 100 Autoren auf Facebook und Instagram vorgestellt. Die dabei entstandenen kleinen Texte habe ich auf Czyslansky zu „Literarischen Quintetten“ zusammengefasst.
Noch ein Tipp: Bücher gibt es in allen guten Buchhandlungen. Und wenn es bei Euch vor Ort keine Buchhandlung mehr gibt, dann kann man fast alle hier besprochenen Werke beim sozialen Buchhandel buch7 online bestellen. Der ist fair und von jeder Bestellung wird ein kleiner Anteil für einen sozialen Zweck abgeführt. Man muss wirklich nicht bei Jeff kaufen …
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Aktuelle Beiträge
Leo Perutz Nachts unter der steinernen Brücke
Ein Juwel der jüdischen Literatur: Leo Perutz: Nachts unter der steinernen Brücke Wieder so ein Schriftsteller, den der Faschismus uns vergessen machen wollte: Leo Perutz, 1882 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren, 1899 nach Wien gezogen, ab 1906 schriftstellerisch tätig, angestellt ab 1907 als Versicherungsmathematiker bei der Triester Generali – ja genau, ebendort, wo auch Franz Kafka sein Brot verdiente – befreundet mit den Caféhaus-Literaten Peter Altenberg, Anton Kuh und Alfred Polgar, verfeindet mit Robert Musil, bekannt mit Egon Erwin Kisch, erfolgreich ab 1915, dann auch besprochen von Kurt Tucholsky, verfolgt und verjagt ab 1938. Als er 1957 in Bad Ischgl starb – er war 1952 aus dem Exil zurückgekehrt – war er völlig vergessen. Die Deutschen und die Österreicher konnten ihm sein Jüdischsein nach der Katastrophe von 1945 einfach nicht verzeihen. Wie auch … Und so kommt es, dass man diesen großartigen Autor heute wieder entdecken muss. Seine
Gentleman über Bord von Herbert Clyde Lewis
Buchempfehlung: „Gentleman über Bord“ von Herbert Clyde Lewis „Als Henry Preston Standish kopfüber in den Pazifischen Ozean fiel, ging am östlichen Horizont gerade die Sonne auf.“ Ein Roman, der mit einem solchen Satz beginnt, kann nicht ganz schlecht sein. Wirklich nicht. Dies ist mein erstes Buch des Jahres. Und es wird verdammt schwer sein dieses Werk von Herbert Clyde Lewis in den kommenden 12 Monaten zu toppen. Wer ist Herbert Clyde Lewis? Ich hatte noch nie von ihm gehört oder gelesen. Was für eine Schande. Lewis ist tot. Seit 1950. Er wurde nur 41 Jahre alt und ist wie die meisten großartigen Männer viel zu früh verstorben. Der Sohn jüdischer Einwanderer lebte in New York und verdiente sein Brot als Reporter bei mehreren Tageszeitungen und der Werbeagentur J. Walter Thompson. Später arbeitete er als Drehbuchautor für Hollywood und wurde sogar einmal – 1948 – für einen Oscar nominiert. „Gentleman overboard“
Aus der Bücherhöhle: Elias Canetti: Die Blendung
Aus der Bücherhöhle: Elias Canetti: Die Blendung In letzter Zeit habe ich ja einige Bibliomane gelesen, also Romane über seelenkranke Bibliophile: Erst hat Satoshi Yagisawa ihre Lebenskrise in der Buchhandlung Morisaki ausgeheilt und dann hat auch noch Frau Komachi mehr als ein Buch empfohlen. Im Hintergrund habe ich mich dabei auch noch laufend mit dem Büchersammler Peter Kien und seiner Frau und Haushälterin Therese Krumbholz herumgeschlagen und trudelnd in den Irrsinn begeben. Von allen Schreiberlingen war Canetti zweifelsfrei der riesenhafteste, sein Held der wahnsinnigste. Kein Wunder, spielt seine Handlung doch auch im freudianischen Wien, nicht im vergleichsweise vernunftbegabten Tokio. „Ein Mensch, der Hunde und Kinder hasst, kann nicht ganz schlecht sein.“ Aber es gibt eine Verbindung. Canettis Protagonist ist immerhin Sinologe und also mit fernöstlichen Weisheiten vertraut. Und er ist ein Büchernarr. Er lebt mit Büchern. Bis er eines Tages den verhängnisvollen Fehler begeht seine Haushälterin zu ehelichen. Damit beginnt
Herr Kausch empfiehlt Frau Komachi empfiehlt ein Buch
Herr Kausch empfiehlt Frau Komachi empfiehlt ein Buch Das musste ja so kommen. Kaum habe ich hier und auf Instagram, Facebook und LinkedIn das schöne Buch „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ von Satoshi Yagisawa vorgestellt, da legte mir auch schon jemand Michiko Aoyama ans Herz. Und diese Jemand war eine Frau, deren Intellekt und Herz ich außerordentlich schätze, eine Frau mit großer internationaler Erfahrung aus dem Vorstand eines großen IT-Konzerns. Wenn sie mir ein Buch ans Herz legt, dann lese ich es auch. Und so kam ich also zu meiner dritten japanischen Lese-Erfahrung: Michiko Aoyama: Frau Komachi empfiehlt ein Buch Was ist das für ein Buch? Lasst es mich mal so sagen: es ist eigentlich keine Literatur. Es ist eher ein Ratgeber. Es handelt sich um fünf Kurzgeschichten einer Autorin, die schon mit 14 Jahren beschlossen hat Schriftstellerin zu werden, dann bei einer Zeitschrift als Redakteurin arbeitete, einen Fortsetzungsroman
Buch-Tipp für Leseratten: Satoshi Yagisawa: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Buch-Tipp für Leseratten: Satoshi Yagisawa: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki Euch fehlt noch ein Weihnachtsgeschenk für eine Leseratte? Da hab ich was für Euch: Satoshi Yagisawa: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki. Ein Buch, das in einer Buchhandlung spielt. Und das von der heilsamen Wirkung des Bücherlesens handelt. OK, da gibt es schon einige. Und es gibt natürlich Bücher, die vom Irrsinn des Buchersammelns und -lesens handeln. Zum Beispiel Canettis Blendung, das Ihr – hoffentlich – kennt. Nein? Dann ist das ein Buch-Tipp im Buch-Tipp. Aber Canetti ist schwere Kost, sogar in der handlichen Fischer-Ausgabe. Heute aber will ich Euch Satoshi Yagisawas Erstlingswerk ans Herz legen. Das ist ein netter kleiner Sommerroman, den man auch gut an zwei Winterabenden lesen kann. Es sind ja nicht einmal 200 Seiten. Ich habe ihn eben ausgelesen. Und es hat mächtig Spass bereitet. Um was geht es bei Satoshi Yagisawa? Um eine große
Czyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.
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Michael Kausch im vibrio PR Blog
- Play it again, SAMEnde August traf ich beim Personio Networking Dinner Jens Leucke uns Phillip Bublitz von Pleo, dem dänischen Anbieter einer sehr spannenden Software für die automatisierte Verwaltung von Spesen und allen Arten von Geschäftsausgaben. Ich hatte die Chance, mich ziemlich ausführlich mit beiden über Pleo zu unterhalten. Das Gespräch war auch ausgesprochen angenehm, denn es passierte […]
Michael Kausch im Gefahrgut-Logistik-Blog
- Gefahrgut im Kinderzimmer. Warum Spielwaren immer häufiger auf Gefahrgut-Listen auftauchen.Immer häufiger warnen nicht nur Verbraucherschützer, sondern auch Sicherheitsexperten der Logistikindustrie vor gefährlichen Spielwaren. Häufig geht es dabei um billiges Spielzeug aus chinesischer Fertigung. Das Einfallstor für gefährliches Spielzeug sind die De-Minimis-Regeln bzw. die Importregeln für Sendungen mit geringem Wert, also für Waren, die an den Zollkontrollen vorbei geschleust werden. Der Beitrag Gefahrgut im Kinderzimmer. […]
Michael Kausch im LuftHygienePro Blog
- Raumluft ist ein LebensmittelDas wichtigste Lebensmittel gibt es nicht beim Lebensmittelhändler um die Ecke. Ohne Nahrung halten gesunde Menschen es rund drei Wochen aus. Das wichtigste Lebensmittel fließt auch nicht aus dem Wasserhahn. Ohne zu trinken überleben Menschen höchstens drei Tage. Das wichtigste Lebensmittel ist schon da: es ist die Raumluft. Fehlt sie sterben wir schon nach drei […]
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