Lange Zeit galt Facebook als Angebot für private Netzwerker, die unter sich Informationen, Bilder, Filme oder Termine austauschen wollen. Vor allem seit der Vorstellung einer offenen Programmierschnittstelle für Drittanbieter im Jahr 2007 setzte sich Facebook aber auch als Kommunikationskanal für Unternehmen durch, anfangs vor allem für B2C-Marken wie BMW in Deutschland oder vor allem amerikanische Unternehmen wie Coca Cola und Starbucks. Diese haben inzwischen auf Facebook viele Millionen “Fans” gesammelt, also Abonnenten ihres Facebook-Angebots. Ende März konnte Coca Cola als erfolgreichster Anbieter 24,2 Millionen Fans vorweisen. Auf den Plätzen folgten Starbucks mit 20,4 Mio, Disney mit 19 Mio und MTV mit 18,5 Mio.
Nun kommen immer mehr B2B-Unternehmen ins Gesichtsbuch. Seit einer Woche sind wir von vibrio auch dabei: https://www.facebook.com/agenturvibrio.
Warum haben wir so lange gezögert? Und warum sind wir als klassischer kleiner B2B-Mittelständler nun aktiv geworden? Und was genau machen wir auf Facebook? Ein Selbsterfahrungsbericht!
B2B-Unternehmen haben sich lange um Facebook herumgedrückt. Sie konzentrierten sich auf vor allem auf die eigene Web Site, vielleicht noch auf XING und LinkedIn und wenn sie wirklich Social Media-affin waren auch auf Corporate Blogs oder Twitter. Heute aber ist die Zeit reif für B2B auf Facebook.
Im Trend: B2B auf Facebook
Immer mehr B2B-Unternehmen entdecken Facebook für sich. Ein gelungenes Beispiel ist die deutsche Krones AG. Krones nutzt Facebook unter anderem auch als Imagefaktor und Kommunikationsplattform für das Recruiting neuer Mitarbeiter. Auf der Startseite werden Mitarbeiter vorgestellt und es gibt – ganz wichtig – Möglichkeiten zur direkten Kommunikation, etwa kleine Online-Wettbewerbe, bei denen man sein Wissen über “Füllmaschinen” testen kann. Es gibt Fotos und beeindruckende Daten zu Krones Maschinen. Das Selbstverständnis der Krones-Leute zeigt, dass sie das Medium verstanden haben:
“Ein lebendiger Dialog und interessante Diskussionen – darum bemüht sich das Team der Krones AG hier auf Facebook. Der wichtigste Bestandteil dabei sind Sie, unsere User! Denn erst Ihre Beiträge und Kommentare ergänzen unsere Inhalte um vielfältige Diskussionen.
Dabei möchten wir ein angenehmes Umfeld schaffen, in dem alle Besucher unserer Seite gerne mitdiskutieren.”
Krones hat derzeit 5.185 Fans, darunter auch Social Media Profis wie Klaus Eck, Mirko Lange und Susanne Westphal:
Personalmarketing ist heute sicherlich eines der wichtigsten Einsatzfelder für B2B-Facebook-Auftritte. vibrio hat gerade einen Auftrag erhalten eine B2B-Recruiting-Seite für ein mittelständisches Unternehmen zu realisieren. Wir arbeiten gerade an der Konzeption. Mehr hierzu gibt’s bald zu sehen.
Die vibrio Facebook Site
Ein B2B-Facebook-Auftritt dient aber nicht nur der Unterstützung der Personalabteilung bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter und der Motivation der vorhandenen Teams. Facebook ist heute auch ein wichtiger Baustein für die Markenkommunikation ganz allgemein. Hierzu muss Facebook eingebunden sein, in alle anderen bereits existierenden Kommunikationskanäle. Es geht also darum, Facebook, den eigenen Blog, das Twitteruniversum, die Dokumentenarchive auf Scribd und SlideShare, Flickr und YouTube miteinander zu verknüpfen. Kurz: Facebook ist ein Zugang zum Social Media-Universum des B2B-Unternehmens.
Deshalb haben wir im ersten Schritt diese von uns bereits gepflegten Social Media-Services in Facebook eingebunden:
Die Pinnwand unseres Facebook-Auftritts speist sich automatisch aus unseren Blog Postings und Tweets. Also wird man auch diesen dampfLog-Beitrag gleich nach Erscheinen und ohne weitere Arbeit unsererseits auf Facebook finden. Kleine Applikationen erlauben den direkten Zugang zu unserem YouTube-Kanal und zu unseren Referenzberichten, die wir auf Slideshare bereit halten. Scribd werden wir in Kürze einbinden:
Auch unsere vibLounges und Bilder aus dem täglichen Leben bei vibrio sind über die Flickr-Schnittstelle direkt in Facebook zugänglich:
So führen wir also unsere zahlreichen Aktivitäten in sozialen Medien Zug um Zug auf Facebook zusammen. Klassische Kampagnen und interaktive Aktionen – Umfragen, Wettbewerbe und ähnliches – werden in nächster Zeit hinzukommen.
Macht B2B Facebook viel Arbeit?
JA – vor allem aber Gedankenarbeit! Wichtig bei der Realisierung eines Facebook-Auftritts ist eine Idee: Was will man erreichen? Wen will man erreichen? Wie kann ich vorhandene Kommunikationskanäle integrieren? Zur Zeit ist der Pflegeaufwand für unseren Facebook-Aufritt gleich Null. Die Seite aktualisiert sich selbst. Und sie wird schon ganz gut besucht. Wir analysieren natürlich den Traffic regelmäßig. Tools hierzu werden wir hier in der dampfLog noch vorstellen. Richtig Arbeit werden Facebook-typische Kampagnen machen. Aber unsere Site ist ja noch lange nicht fertig. Fertig wird sie vermutlich nie. Aber sie ist – glaube ich – schon ganz gut gelungen “für den Anfang”.
Und richtig Arbeit macht es auch, den Kunden, potentiellen Mitarbeitern und einfachen Interessenten zuzuhören, die sich irgendwann mal auf der neuen Site einfinden. Aber dafür sind wir doch da: um mit den Menschen zu reden. Oder?