Die US-Medien haben zur Zeit viel Spaß damit, das offenbar gebrochene Verhältnis von John McCain zu Computern und dem Internet durch den Kakao zu ziehen, wie dieser Clip von MSNBC beweist. Sein Vorgänger, der derzeitige Amtsinhaber, meinte einmal: „Eines der Dinge, die ich auf dem Google gemacht habe war Landkarten herunter zu laden.“ Doch Bush ist geradezu ein Super-Hacker gegen John McCain, der ihn gerne im Weißen Haus beerben möchte.
Auf die Frage eines Reporters der New York Times nach seinem Online-Verhalten sagte er wörtlich: „They go on for me.“ Er sei aber lernwillig: „I am learning to get online myself and I will have that down fairly soon, getting on myself.“ Man möge sich aber bittesehr keine allzu großen Hoffnungen machen: „I don’t expect to be a great communicator, I don’t expect to set up my own blog.“
Das wirft für mich eine ganze Reihe von Fragen auf. Kann sich Amerika noch einen Präsidenten leisten, der keinen Computer bedienen kann? Und darf Amerika heutzutage überhaupt einen Mann an die Spitze wählen, der das Internet nur vom Hörensagen kennt?
Garrison Keillor, der begnadete amerikanische Kolumnist, drückte es sehr plastisch aus als er heute schrieb: „Zugeben zu müssen, dass man nicht weiß, wie man einen Computer bedient, dasss man noch nie E-Mail gesendet oder Google verwendet hat ist so, als würde er zugeben, dass er niemals seine Fußnägel geschnitten hat. Oder als ob er sagen würde, er wisse nicht, wie Zahnpaste aus der Tube kommt weil sein Diener das immer für ihn macht.“
Damit wird das Internet natürlich auf eine ganz neue Stufe gehoben, nämlich als eine der Grundfähnigkeiten des Menschen in der modernen Gesellschaft. Wer sich verweigert (oder einfach zu alt ist), der ist demnach nicht ganz ernst zu nehmen. Auf gar keinen Fall aber darf man ihn in eine Position versetzen, in der er große Verantwortung trägt.
Und da frage ich mich, was wohl passieren würde, wenn wir die deutschen Spitzenpolitiker oder die Vorstände der größten deutschen Konzerne alle fragen würden, ob sie wohl selber…
Das heißt: Eigentlich will ich’s lieber doch nicht wissen.
Eine der bekanntesten SMS-Tipperinnen regiert unsere Republik und viele sagen -wegen des SMS-Daumens- nicht schlecht.
Leider, lieber Tim, hört die Dummheit in den USA, wie dieses CNN-Video belegt, nicht etwa im Park des Weißen Hauses auf, sondern zieht ihre Kreise durch die ganze amerikanische Gesellschaft, und zwar nicht nur, was das Internet und seine Nutzung betrifft. Merke: Dummheit kennt keine Grenzen. Aber sieh selbst…