In der Silicon Alley Insider war heute ein wirklich interessantes Chart zu finden.
Demnach hat Microsoft bis auf die Jahre 2004 bis 2006 zehn Jahre lang mit seinem Online-Geschäft saftige Verluste geschrieben. Der gleichen Quelle zufolge hat Microsoft rund acht Milliarden in seine Online-Aktivitäten investiert. Das sieht wirklich nicht nach einem tollen Geschäft aus. Klar kann man fragen, wo Microsofts andere Geschäftsfelder heute stünden, wenn das Unternehmen nicht so stark in online investiert hätten. Trotzdem haben andere, allen voran Google, Zillionen Dollar im Online-Geschäft verdient. Microsoft hat dagegen erheblich draufgezahlt. Vielleicht ist ja etwas an der Theorie, dass auch Unternehmen sich auf eine Sache konzentrieren müssen und nicht auf zu vielen Hochzeiten tanzen sollten. Sonst bleiben Innovationen und die Qualiät in der Umsetzung auf der Strecke. Außerdem folgt für mich aus diesen bisher fehlgeschlagenen Online-Investitionen von Microsoft, dass Software und Web sehr viel weniger gemeinsam haben, als ich bisher angenommen haben. Selbst wenn ein Unternehmen in dem einen Bereich extrem erfolgreich ist und über Jahrzehnte andere quersubventionieren kann, reichen die tiefen Taschen offenbar nicht, um im schnelllebigen Webgeschäft dauerhaft zu reüssieren, wenn man sich nicht darauf konzentriert.
Wir haben im Englischen einen schönen Spruch, der hier gutpasst. „Damned if you do, damned if you don’t“. Klingt irgendwie besser als das lahme deutsche „Was du auch machst, es ist verkehrt.“
Bill Gates hat 1994 in einem Interview zu mir gesagt: „The Internet is just a hype.“ Ein paar Monate später hat er eine Ruindmail an alle Mitarbeiter rausgeschickt und gesagt: Das Internet ist ab sofort der Mittelpunkt von allem, was wir bei Mircosoft tun.“ Hätte er das Ruder nicht um 180 Grad herumgeworfen, gäbe es seine Firma heute nicht mehr.
Dass Microsoft drauflegt sagt nicht, dass man im Internet kein Geld verdienen kann. Es sagt nur: Microsoft kann es – immer noch – nicht. Sie versuchen es immerhin nicht erst, wie deine Grafik suggeriert, seit 1998, schon sondern viel früher. Aber es ist so klar wie das Amen in der Kirche: Ohne Internet hat auch Microsoft keine Überlebensschance. Die Weichen sind gestellt, Microsoft setzt imme rmehr auf den Online-Vertrieb seiner Software, auf SaaS („Software as a Service“) und Cloud Computing (was das auch immer heißen mag). Sie werden à la longe damit Geld verdienen. Oder sie werden eingehen. Ich bin mal gespannt.
software und web haben sehr wohl viel gemeinsam.
die software ist es, die relevante treffer zur suchabfrage liefert. die software schützt vor viren. bunte fenster reichen da nicht mehr.