Phubbing? Das machen doch alle!

phubbingPhubbing…
Kennen Sie?
Nein?

Doch. Das kennen Sie; ganz sicher. Und möglichweise machen Sie das auch. Denn das machen viele – verdammt viele, eigentlich fast alle. Aber vielleicht kennen Sie es nur noch nicht unter diesem Wort.

Ganz neu ist der Begriff Phubbing nicht mehr, das Wort Phubbing, zumindest wenn man den Einträgen auf Wordspy.com trauen darf. Das erste Zitat geht auf den 16. Juni 2013 zurück, aber der große Durchbruch kam erst diese Woche.
Endlich ist ein Begriff gefunden für eine Unart, die heutzutage gang und gäbe ist – oder schon gar nicht mehr als solche empfunden wird. Wordspy.com definiert Phubbing als Snubbing another person by using your smartphone instead of interacting with that person., also als Rumgespiele mit dem Handy in Gegenwart anderer, mit denen man sich gerade im Gespräch befindet oder befinden sollte.


Damit ist auch das Wort etymologisch geklärt: Phone + snubbing => phubbing.
Mittlerweile hat der Begriff seinen Siegeszug durch die Welt angetreten, findet sich auf Südddeutsche.de und anderen Medienseiten – nicht, weil das Wort so großartig ist, sondern weil der australische Student Alex Haigh es zum Schlagwort seiner Kampagne Stop Phubbing gemacht hat.  Viele – so scheint es – scheinen vom Phubbing langsam genervt zu sein. Nicht nur die unmittelbaren Gesprächspartner bzw. Phubbingopfer, auch zum Beispiel die Betreiber von gastronomischen Betrieben gehen zur Gegenwehr über. So hängen in Restaurants z.B. zunehmend Hinweisschilder, man solle sein Essen genießen und nicht fotografieren, um es bei Instagram, Twitter oder Facebook hochzuladen. Solche Schilder werden dann anstatt des Essens gern mal fotografiert und verbreitet. Alex Haigh nervte das Phubbing in seiner Gegenwart jedenfalls dermaßen, dass er aktiv wurde.
Er initierte Kampagne und begann, darüber zu reden. Mit einem Interview bei einem australischen Radio startete Haigh einen weltweiten medialen Durchmarsch für seine Aktion, die bis in das Time Magazine und in die BBC-Nachrichten durchdrang – Der Big Bang, denn von dort ist es nur noch ein kurzer Sprung in alle führenden Nachrichtenseiten.

Dabei läuft Haighs Kampagne schon seit einem Jahr;  inklusive einer auf seiner  phubbing2Seite angelegten Hall of Shame, in der Bilder von Phubbern bei ihrer liebsten Tätigkeit eingestellt wurden: Sie starren auf ihr Display, derweil andere Menschen sich über ein persönliches Wort gefreut hätten – wenn diese nicht auch gerade auf ihr eigenes Handy blicken.
Ein Schelm, wer jetzt die Frage stellt: Mit welchem Gerät wurden die Phubber eigentlich fotografiert? Mit  ’nem Smartphone? Und wann wurden die Bilder ins Netz gestellt bzw. an Alex Haigh weitergeleitet? Doch wohl hoffentlich nicht während des Geplauders im Real Life. Das wäre ja dann Phubbing. Also doch. War ja klar…

BTW: Bleibt abzuwarten, wann die Phubber zurückschlagen und ein weltweites Kommunikationskürzel wie z.B. DT2MWIUMiP auftaucht. So als T-Shirtaufdruck wäre das doch elegant. Das hieße dann: Don’t talk to me while I’m using my iPhone. Wenn’s funktioniert, würde es vermutlich auch schlagartig ruhiger in Bars, Restaurants, U-Bahnen etc. und man könnte sich – wenn man denn will – auch ganz normal unterhalten.
Phubbing sei Dank.

Bilder: Screenshots der Seite phubbing.com

3 Antworten

  1. Hallo ich finde diese Campange großartig, denn es geht mior auch tierisch auf den Keks wenn man in gemüdlicher Runde sitzt Zu hause oder in Bar oder Restaurant und den mitfeiernden nix anders einfällt als Sorry dauernd auf ihr scheiß Handy zu glotzen oder was zu tippen als wenn es das drum Rum gar nicht gäbe.
    Entweder sind die zu doof sich mit Wesen aus Fleisch und Blut zu unterhalten oder sie haben das gesprochne Wort noch nie benuzt.

    Wenn ich weg gehe will ich doch mit den Personen sprechen und spass haben ich geh sogar soweit, nähme man nur 50% der Deutesche ihre Handys weg würde isch das Geburtenproblem relativieren da Mann und Frau in Bars / Retaurants und auf Partys wieder unterrhalten/kennenlernen etc.

    Diese Medien Sucht das die ganze welt wissen muss wann er/sie was mit wem macht is echt schrecklich da würde nich mir das telekomunikative Mittelater wieder wünschen wo es noch Briefe und sowas gab und man mit den Leuten reden musste.

    Naja evt. hielft uns ja da mal das Wetter das eh schlechter wird in Zukunft das mal in Berlin oder so sämmtlich HandyMasten ausfallen oder so das wäre doch mal toll:-)
    Das kommt noch soweit das man Sex per SMS hat aber dann geb ich mir definitiv die Kugel.

    MFG der Smartphone Hater

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