Pinkeln und Posten: Social Media für Doofe

Ich muss mal!

Ich hätte heute Morgen fast in die Hose gemacht vor Lachen als ich auf Facebook über das Bild stolperte, das Andreas Maurer, der Pressesprecher von 1&1, dort gepostet hat, offenbar aufgenommen auf einem der unzähligen Social Media-Konferenzen, die heutzutage weltweit laufen und auf denen mehr oder weniger ahnungslose Manager nach einer Erklärung grapschen dafür, dass sie sich jetzt neben ihrer eigentlichen Tagesarbeit auch noch die Nächte mit Twitter, Facebook & Co. herumschlagen müssen.

Ich selbst habe schon oft auf der Bühen gestanden und mehr oder weniger erfolgreich versucht zu erklären, was Social Media eigentlich sind und warum Menschen wie ich (und natürlich du, geneigter Leser, sonst wärst du nicht hier) das alles so wahnsinnig faszinierend finden. Ganz schwer wird es wenn man sich bemüht zu beschreiben, was die einzelnen Plattformen können, wie sie sich voneinander unterscheiden und warum es nicht genügt, sich einfach für eine davon (sagen wir: Facebook“) zu entscheiden – weil man sonst verpasst, was woanders läuft und ziemlich frustriert in auf „seinem“ sozialen Medium hockt und sich zu langweilen beginnt.

Die Pinkel-Posse sagt es alles kurz und drastisch und auf dem Punkt. Also habe ich mich gleich auf die Suche gemacht nach dem Urheber, um ihm zu gratulieren. Was sich aber als etwas schwieriger herausstellt als ich dachte.

Das Bild von Maurer stammt von der Facebbok-Seite von „Social Snap„. Das ist ein Software-Tool zum Messen und Analysieren von Besucherströmen auf Websites. Die Seite gehört einer Firma namens Serengeti Communications im US-Bundesstaat Virginia. Deren Mitarbeiter treiben sich offensichtlich viel auf solchen Konferenzen herum und posten darüber auf Facebook. Deshalb kommen sie wohl auch nicht dazu, ihren eigenen Blog zu aktualisieren: Der letzte Beitrag stammt vom Oktober 2011, was eigentlich ein Armutszeugnis ist. Jedenfalls war das gesuchte Bild dort nicht zu finden, so dass die Wurzeln davon weiterhin im Dunklen lagen.

Die Bilder-Suche bei Google ergab allerdings einen zweiten TrefferMatt Cherette, ein Redakteur bei BuzzFeed, dem Online-Nachrichtendienst für das Social Web, hat sich von dem ersten Bild animieren lassen, es zu erweitern, wobei vor allem der letzte Punkt besonders schön ist (da müsste @michael mitreden können; er glaubt immer noch an Google+).

Matt hat zusätzlich und dankenswerterweise die endgültige Lösung des Rätsels über den Ursprung des ersten Bilds geliefert: Die Vorlage dazu war wohl ein Tweet! Am 17. Januar 2011 schrieb ein gewisser Australier namens Andy Cronin, wohnhaft in Melbourne, exakt mit den maximal bei Twitter möglichen 140 Zeichen folgende Nachricht an den Rest der Welt: „Twitter= I need to pee. Facebook= I peed! Foursquare= I’m peeing here. Quora= Why am I peeing? Youtube= Watch this pee! LinkedIn= I pee well“.

Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

6 Antworten

  1. Weil Du mich schon ansprichst in Bezug auf Google+: In dem von Dir vorgestelltem Zusammenhang macht Google+ auch für mich ausnahmsweise keinen Sinn. I need not search before I pee. Das mag bei Dir aber schon anders sein …

  2. Google Plus hat etwas, mit dem sonst kein Social Network aufwarten kann. Erstens kann man in Circlen peeen und was vor allem für uns Männer noch wichtiger ist:

    Es gibt einen Hangout!

  3. Die Liste muss unbedingt ergänzt werden:

    Finderia: Check out where your friends would recommend you to pee
    Ebay: 1 – 2 – 3 FINALLY!!!!!
    GroupOn: Buy a voucher, pee and save 20% (or forget the voucher and loose 80% on peeing)

    Das ist ausbaufähig 🙂

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