Beginnen möchte ich die neuen Czyslansky-Reihe „Rezensionen nichtgelesener Bücher“ mit dem neuen Buch von Tim Cole und das hat mehrere Gründe: Erstens hat er mir das Buch geschenkt, was schon mal ein sehr guter Grund ist und zweitens ist es ganz neu und deshalb für mich nicht ganz so peinlich, dass ich es nicht gelesen habe. Ausserdem bin ich wahrscheinlich das einzige Mitglied der Czyslansky-Gesellschaft, das es es noch nicht gelesen hat, was ja die Grundvoraussetzung für diese Kolumne ist.
Tim Cole: Unternehmen 2020 – Das Internet war erst der Anfang. Praxiskonzepte für den Mittelstand
Dieses unverzichtbare Handbuch für jeden Unternehmer oder Manager, der die Zukunft nicht verschlafen will, ist gelb. Ein schönes Gelb. Es hat sogar ein leichter Verlauf von einem zarten Orange (oben) in ein sattes Gelb (unten).
Es hat 142 Seiten und auf dem Schutzumschlag ist sogar ein Foto von Tim.
Das epochale Werk ist ein Wegweiser in die Zukunft unseres Arbeitslebens. Der Autor erklärt nicht nur, wie sich Unternehmen durch die weiter fortschreitende Vernetzung verändern, sondern auch wie sich das auf uns als Mitarbeiter, Kunde und Mensch auswirkt – ein ausserordentlich spannendes Thema.
Trotz allem Wohlwollen muss ich auf einen eklatanten Fehler bereits im ersten Kapitel hinweisen: Tim spricht von den zwei Vätern des Internets, obwohl er weiss, dass das Internet drei Väter hatte, oder vielleicht besser zwei Väter und eine Mutter: Czyslansky!
Mein Fazit: Unbedingt kaufen
lieber alexander,
ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht … deine ansonsten wirklich profunde und belesene einschätzung dieses werks schwächelt in einem zentralen punkt: der einschätzung der umschlagsfarbe(n). kann man hier wirklich von einem „zarten orange“ reden?
die wissensschwangere wikipedia bringt uns da, wie ich meine, auf die richtige fährte: „Orange ist der Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei der das Maximum im Wellenlängenintervall zwischen 575 und 595 nm liegt. … Der Zwischenton von Gelb zu Rot ist … erst mit allgemeiner Verbreitung der Südfrucht zum anerkannten Farbnamen geworden. Goethe schreibt an seinen Farbkreis gelbroth und rothgelb und bezeichnet die Wirkung als „edel“.“
und ich meine, johann-wolfgang hat wie immer recht: die bezeichnung „edel“ wird dem werk einer „edelfeder“, wie sie sich in tim uns vorstellt, weit eher gerecht, als die anbiederung an eine simple südfrucht. sonst müsste man auch von „zitronig“ am unteren ende des farbverlaufs reden. so wollen wir denn beim titeligen farbverlauf – eingedenk der gelben und der anderen farbe – eher von „postedel“ sprechen.
„das postedle spätwerk tim coles – kaufen, lesen und verstehen!“
so und nicht anders werde ich meine historisch-kritische rezension betiteln, wenn ich den klappentext dereinst gelesen haben werde.
in allen anderen punkten hast du natürlich recht und alle weiteren besprechungen erscheinen einem fast schon kleinlich bis überflüssig.