Alles, was unsere Aufmerksamkeit erregt wird von Werbern genutzt, um uns mit Reklame zu bombardieren. Werbung folgt uns überall hin. Wenn es genügend Taucher gäbe, wären die schönsten Korallenriffe der Welt begehrte Werbeumfelder. Dann würden Schalentiere auf ihrem Rücken für Potenzmittel werben oder für Verhütungsmittel (Condomi), Barsche würden Fähnchen hinter sich herziehen, auf denen die Vorzüge der neuesten Bademode beschrieben stünden und Haie trügen schwarze Schriftzüge auf weißem Bauch, die den dahin ziehenden Taucher für Kickboxen als Aggressionsventil gewinnen wollen.

Noch aber ist Tauchen anders als Web-Surfen kein Massensport. Deshalb zieht zur Zeit der Digitalsportler alle Aufmerksamkeit der Werbewirtschaft auf sich. Das ist gut, weil Werbung das einzige Mittel zu sein scheint, mit dem sich die Inhalte im Web finanzieren lassen. Andere (Bezahl-) Modelle kann man getrost für gescheitert erklären. Bis auf weniger Ausnahmen funktioniert kein Modell, das dem Surfer Geld abverlangt. Selbst die früher sichersten aller Geldquellen – Sex und Porno – funktionieren seit youporn nicht mehr. Alles, was der Spanner früher teuer bezahlen musste, gibt es dort frei Haus. Lediglich für Musik und Videos scheint der technisch nur unzureichend zum Cracker oder Ripper ausgebildetete Surfer bezahlen zu wollen – notgedrungen wahrscheinlich.

Die Kehrseite der Werbefinanzierung liegt in der zunehmenden Nichtunterscheidbarkeit von Werbung und Information oder besser ausgedrückt zwischen Werbung und nichtprofitorientierter Veröffentlichung im Web. Es sind ja nicht immer Informationen. Wie man aber wirbt, ohne das es einer merkt und die Botschaft trotzdem weiterverbreitet, kann man in diesem Beitrag über virales Marketing lernen, der auf sueddeutsche.de erschienen ist.

3 Antworten

  1. Tolle Geschäftsidee: Lebensmittel als Werbeflächen. Ich kenne bislang nur Äpfel aus Südtirol, die kleine Aufkleber tragen. Damit wirbt der Obstbauer aber für sich selbst. Warum nicht für andere? Der Lufthansa-Kranich auf Kartoffeln. Die BMW-Niere auf Saubohnen. Gurken mit Addidas-Streifen? Warum sind Werber nur so phantasielos?

    Natürlich müssten solche Lebensmittel billiger sein als solche ohne Werbebotschaft. Womöglich haben wir hier die Lösung des aktuellen Problems der rasanten Kostensteigerung im Food-Sektor. Werbefinanzierte Schnitzel, Reissäcke mit Coca-Cola-Logo. Wenn dadurch mehr Leute in der dritten Welt satt werden – why not?

  2. So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber jetzt, wo du`s sagst :-))
    Allerdings kann das auch recht unappetitlich werden. Stell dir auf deinem Steak mal Werbung für Klosteine vor, am besten noch mit Geruchsprobe.

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