Wie eine Schallplatte entsteht
Wie eine Schallplatte entsteht Das Fernsehen der DDR berichtete in seiner Kinderserie „Mit Jan und Tini auf Reisen“ im Jahr 1974 in einer wunderschönen kleinen
Man kann den Mond hören. Und ich meine jetzt nicht Carl Orffs Oper „Der Mond“, „Clair de Lune“ von Debussy, Beethovens „Mondscheinsonate“, die „Reise zum Mond“ von Ihre Kinder oder Peterchens Mondfahrt. Nein, ich meine den Mond in all seiner Pracht mit all seinen Höhen und Tiefen, mit seinen hohen Gebirgszügen und seinen abgrundtiefen Kratern. Das verdanken wir der Berliner Objektkünstlerin Katja Aufleger. Die Schallplatte „REMAINING PIECES“ im klassischen 12-Zoll-Format erschien schon vor rund zwei Jahren und befindet sich auch seitdem in meiner Sammlung. Und seitdem will ich sie hier auf Czyslansky vorstellen. Aber wie so oft – man nimmt es sich vor, man holt sie aus dem Regal, man legt sie sich zurecht, um sie alsbald mal zu besprechen – und da liegt sie dann. Das ist auch keine Platte, die man mal so zwischendurch auflegt um sie anzu hören. Sie ist musikalisch ein wenig, nun sagen wir: „eigen“. Sie ist ein Sammelobjekt, kein wirklicher Hörgenuss. Das hat sie mir einigen anderen Scheiben gemein, etwa mit meinen hörbaren Briefmarken aus Bhutan oder mit meiner Musik auf Röntgenbildern. Ihr werdet gleich verstehen, was ich meine …
Die Schallplatte „REMAINING PIECES“ kann man auf einem normalen Plattenspieler mit einem normalen Tonabnehmer abspielen. Der Tonabnehmer folgt also einer Abspielrille. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Während aber in einer normalen Rille der Tonabnehmer vertikal und horizontal Auslenkungen folgt, die in einem Magnetfeld Tonfrequenzen beschreiben und also Musik „darstellen“, folgt auf dieser eigenarigen Vinylplatte der Tonabnehmer dem Relief der Mondoberfläche. Die Künstlerin hat auf Grundlage von NASA-Daten das Relief der Mondoberfläche auf das Vinyl übertragen: Auf Seite A das Relief der Vorderseite des Mondes, auf Seite B, das Relief der erdabgewandten Rückseite unseres Trabanten. Alles maßstabsgetreu.
Der Tonabnehmer bereist nun also unseren armen Mond rasend schnell und überwindet dabei Berge und Täler indem er auf und absteigt und dabei die „Tonleiter“ – oder besser die Hertz-Töne – rauf und runter saust. Klingt das nach Musik? Für einen Erdling eher nicht. Aber es klingt spannend. Man muss keine Angst um seine Nadel haben. Auch wenn es gefährlich klingt, ihr passiert nichts. Für die eigenen Ohren bin ich mir da weniger sicher. Im folgenden Video erklären Euch zwei nette Menschen von Griffelkunst nicht nur das Projekt, sondern sie spielen auch einen kleinen Ausschnitt vor:
Um das Copyright nicht zu verletzen spare ich mir hier eine eigene Tonaufnahme. Interessenten sind gerne auf eine Hörsession bei mir eingeladen. Als Mitbringsel wäre ein Dailuaine Fablé Moon Single Malt angemessen. Schwer zu bekommen. Das gilt aber auch für die Platte von Katja Auflager. Beides gibt es nur in sehr begrenzter Auflage.
Illustrationen © Michael Kausch
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Czyslansky ist das Blog von Michael Kausch. Hier schreibt er privat über alles, was ihn interessiert: Literatur, Hifi, Musik, Reisen, Fotografie, Politik und Digitalkultur.
Beruflich ist er als Kommunikationsexperte spezialisiert auf strategische und konzeptionelle Unternehmensberatung und Coaching im Bereich integrierter Unternehmens- und Marketingkommunikation, Markenkommunikation, Reputationsmanagement, Krisen-PR, strategisches Social Media Marketing, Inbound Marketing und vertriebsorientierte Öffentlichkeitsarbeit.