Der Axel Springer Verlag setzt voll auf Apple. In den nächsten fünf Jahren tauscht er sämtliche Wintel-Rechner gegen Macs aus. Auch die Blackberry-Nutzer des Medienhauses dürfen auf das schickere Iphone von Apple umsteigen. Neben dem sicher günstigen Deal, den Springer mit Apple geschlossen haben muss, spielt offenbar auch das Image eine Rolle, das die Apple-Gerätschaften mitbringen und auf die Springer-Leute übertragen sollen. Zumindest Springerchef Döpfner hofft öffentlich, dass die Entscheidung pro Apple den kulturellen Wandel und die kulturelle Modernisierung seines Unternehmens fördert. Großes Publikum, große Geste. Aber durch den Kauf von Rechnern und Handys einen kulturellen Wandel herbeiführen zu wollen, ist doch arg naiv – oder verzweifelt. Mich erinnert es ein bisschen an die Kannibalen, die das Herz ihrer Feinde esssen, damit sich deren Mut auf sie selbst übertrage.
Döpfners Video-Botschaft:
ich glaube ja, dass springer immer schon mit macintoshmaschinen arbeiten wollte. bei den alten macs waren bloss die bildschirme für die headlines der BILD-zeitung zu klein.
im ernst: „Apple steht für Kreativität, Innovation, Ästhetik und Kompetenz und ist damit der ideale Partner für Axel Springer“, so springer-chef döpfner. mann kann sich auch schön reden.
abgesehen von diesem quatsch ist etwas ganz anderes wirklich interessant: wenn jedes unternehmen, das auf windows standardisiert (hat) so viel presse und öffentliche diskussion bekäme, wie springer mit dieser pro-apple-entscheidung, dann könnte sich microsoft pressearbeit für vista künftig sparen. soviel medienwirbel um nix.
aber Microsoft findet keinen, der sich öffentlich hinstellt und sagt Microsoft steht für…. -:))
Döpfner und Apple – gleiche eine Doppelladung maßloser Überheblichkeit auf einmal: Ein Mann, der den erfolgreichsten Chefredakteur des Hauses (Harald Kuppek von „ComputerBILD“) in die Wüste schickt und eine Firma, die das Wort „Kundendienst“ nur vom Hörsensagen kennt.
Was mir die Gelegenheit gibt, endlich meine Geschichte vom Apple-Kundendienst zu erzählen. NAch dem schönen spanischen Motto: Die Rache wird am besten kalt genossen.
Also: Ich war so Anfang der 90er stolzer Besitzer eines Apple Powerbook Duo, des damals schönsten, schlanksten und erotischsten Notbooks, das es gab. Wir „Douisten“ trugen das Ding damals wie einen Banner vor uns her, machten kostenlose Markenwerbung für Apple und waren dafür sogar noch dankbar. Eines Tages lese ich, dass ein System-Update ansteht – ich weiß nicht mehr, es war irgendwie von 7.3 auf 7.4 oder so ähnlich. Eigentlich also eine ziemlich belanglose Sache. Ich rief beim so genannten Kundendienst von Apple an und fragte, was ich nun tun soll. Darauf entspann sich folgender Dialog:
Apple-Mann: „Welches Gerät haben Sie denn?“
Ich: „Ein Duo“
Apple-Mann: „Oh, das ist schade, denn für dieses Modell wird es kein Update geben.“
Ich /verdutzt): „Ja, was mache ich da?“
Apple-Mann: „Nun, Sie können das Ding ja in Zukunft als Briefbeschwerer verwenden.“
Das war übrigens der Tag, an den ich rausging und mir meinen allerersten Windoof-Rechner kaufte. Und siehe da, man konnte damit auch leben. Was ich bis heute tue und auch in Zukunft zu tun beabsichtige.
Merke: Unzufriedene Kunden haben ein gaaaanz langes Gedächtnis…