Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich den guten alten Rechenschieber aus meiner Schulzeit – stimmt: ich bin kein digital native! – noch bedienen könnte. Aber Spaß würde es bestimmt nicht machen. Spaß hat er nie gemacht. Ganz anders mein neuer Rechenknecht, den ich vor ein paar Tagen erstanden habe: der Educated Monkey!
Das schlaue Kerlchen kann alles, was man so rechnerisch im Alltag braucht: addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren. Mit stoischer Miene beweist der kleine Affe seine Intelligenz. Beziehungsweise die Intelligenz seines Schöpfers William Robertson. Der hat den kleinen blechernen Rechenknecht am 3. September 1915 zum Patent angemeldet, welches er am 27. Juni 1916 auch für die Educational Novelty Company in Dayton, Ohio erhalten hat (Quelle).
Dem Original des Educated Monkey war eine Gebrauchsanweisung beigefügt mit einem bedenkenswerten Satz:
It makes no difference whether children are bright or stupid, he never loses patience at having to answer their questions.
Der Educated Monkey kann Kanzler
Ein geduldiger Bursche ist dieser Affe also. Die Bedienung ist simpel: man schiebt die Füße des Affen auf einer Skala über die beiden Zahlen, die miteinander verrechnet werden sollen. Erlaubt sind alle Zahlen von 1 bis 12. Die beiden Hände des Affen markieren dann in klassischer Kanzlerinnenstellung das Rechenergebnis auf einer hinterlegten Zahlentabelle. Wer Raute und Kanzler kann, der kann also auch 1 und 1 zusammenzählen. Und umgekehrt.
Im Original hatte der Affe übrigens auch einen Namen: „Consul“. Diesen Namen hat das Blechtier von einem lebenden Affen übernommen, und zwar aus dem 1909 erschienen Film „Consul Crosses the Atlantic„. In diesem Film besucht ein trainierter britischer Affe namens Consul erstmals die USA. Die Überfahrt macht er auf dem Dampfschiff George Washington, womit wir wieder beim Thema Regierungschef/in wären …
Mein Educated Monkey steht nun jedenfalls auf meinem Schreibtisch. Ich denke, ich werde ihn Angie nennen. Oder Axel. Oder Exel.