Darauf hat die Online-Welt gewartet: Die erste Twitter-Zeitschrift ist da! Vollgestopft mit Adressen und Tweets von Prominenten aus Sport, Film, Fernsehen und der glitzernden Scheinwelt der Mode.
Fragt sich nur: Warum eine Zeitschrift? Schließlich gibt es ja schon genug Twitter-Promilisten online. Wer wissen will, was Britney Spears und Oprah Winfrey so alles an Geistreichem in 140 Zeichen packen, surft mal eben rüber zu „WeFollow„. Eher B-Prominenz füllt die Spalten von „VIPTweets„. Die Hausfrau (deperate?) Beth Callahan gibt auf associatedcontent.com Tipps für alle, die Tila Tequila oder Miley Cyrus folgen wollen, wohin auch immer. Und hierzulande führt „Tweetpromi.de“ den geneigten Besucher zu den gezwitscherten Lebensweisheiten unter anderem von Lukas Podolski (@Podolski10), Harald Schmidt (@BonitoTV) oder Dieter Bohlen (@dirtydieter). Um den Promis auf die Spur zu kommen, brauche ich also keine Zeitschrift. Die Macher dieses in Großbritannien erscheienen Kompendiums werden allerdings mit Recht darauf hinweisen, dass es sich eigentlich gar nicht um ein Magazin, sondern um ein „Bookazine“ handelt, also so ein Zwischending zwischen Buch und Zeitschrift. Und sie nehmen für sich in Anspruch, eine lebenswichtige Aufgabe im Twitter-Zeitalter zu erfüllen, nämlich eine vertiefende Würdigung des Getweeteten.
Während sich die Online-Führer nämlich in der Regel darauf beschränken, Listen mit Links zu veröffentlichen, sagt der „Celebrity Twitter Directory“, warum man dem einen oder anderen Prominenten folgen sollte oder auch nicht, wer also ein wirklich Very Important Twitterer ist und wer eher nur ein Online-Adabei.
So erfahren wir zum Beispiel, dass der amerikanische Radfahrer Lance Armstrong der „Twitter King“ ist, weil er es meisterhaft versteht, auf der 140 Zeichen großen Klaviatur zu spielen, während „Baywatch“-Altstar David Hasselhoff gemeinsam mit Rapper Eminem die getwitterte Schlußlaterne trrägt. Die bei der Beurteilung zugrunde gelegten Kriterien sind „neben Star Power“ und Unterhaltungswert vor allem Dinge wie ‘Tweet-Frequenz“. Das sollte uns allen doch die schlappen 9,99 Pfund wert sein, oder?
Woraus wir im Übrigen lernen: Papier ist einfach nicht tot zu kriegen. Und einem toten Baum ist es egal, was einer auf ihm druckt.
3 Antworten
@tim,
wer blogtexte abdruckt, sollte auch vor gedrucktem gezwitscher nicht abschrecken 😉
Vielleicht wäre das ein Rettungs-Geschäftsmodell für den angeschlagenen Brockhaus Verlag.
Twitter-Werkausgaben von Prominenten.
Die gesamten Twitterergüsse von xxxx
Leben und Werk des Twitterers xxxx
Mein Leben in 140 Zeichen, xxx
Denn auch für 140 Zeichen gilt: Kleinvieh macht auch Mist!