Czyslanskys Bauchladen

Es gibt immer Dinge, die in der Schublade „Vermischtes“ landen, die irgendwie in keine Ablage passen und die trotzdem nicht verloren gehen dürfen. In Czyslanskys Bauchladen findet Ihr Beiträge, die in keine der anderen Kategorien gepasst haben. 

Immerhin umfasst das Czyslansky-Blog heute mehr als 1.500 Beiträge aus 15 Jahren. Ein dicker Bauch …

Tock, tock, tock …

Seit einigen Tagen klopft immer wieder jemand außen an meine Hauswand. Wer dabei unter dem Stichwort „film noir“ an den ebenso wunderbaren wie weitgehend vergessenen Film Themroc mit Michael Piccoli denkt, der liegt daneben. Und zwar völlig. Vielmehr bittet immer mal wieder ein Specht um Einlass. Und da mich in meinem Home Office nur eine bunte Wand in Holzständerbauweise vom Gemüsegarten trennt, kann es schon mal sein, dass ein Specht mein Haus für einen hohlen Baum hält, mein Wohnzimmer für eine Wohnhöhle. Sollte er es eines Tages schaffen – und nichts spricht dagegen – die Holzwand zu durchhämmern, so wird er freilich seine neue Nisthöhle besetzt vorfinden. Und zwar von mir. Und natürlich von Pablo, meinem Papagei, der ebenso wenig wie ich geneigt ist, seine Höhle mit einem Specht zu teilen. Wobei: bei Pablo bin ich mir da nicht so sicher. Immerhin ist der zudringliche Specht ein hübscher gefiederter Geselle. Und warum soll nicht

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Tschernobyl in Fürstenfeldbruck – Dem König treu ergeben

Tschernobyl – dreißig Jahre ist es heute her, dass die Reaktorkatastrophe unseren Alltag erheblich durcheinander wirbelte, meinen Alltag jedenfalls. Ich saß damals über meiner Promotionsarbeit, vorzugsweise in unserem Garten in Fürstenfeldbruck, als die ersten Nachrichten hereinbrachen. Wenige Tage später gehörte ich mit meiner Frau zum Gründerkreis der Bürgerinitiative gegen Atomkraft in Fürstenfeldbruck. In den nächsten Wochen und Monaten organisierten wir mit einem örtlichen Metzger die Anschaffung einer eigenen Messstation für verstrahlte Nahrungsmittel, wir sorgten für den Austausch des Spielsands auf den örtlichen Spielplätzen, wir organisierten Kundgebungen, serviertem einem bayerischen Staatsminister verstrahltes Trockenmilchpulver, wir machten und taten und sorgten und wirkten – die Bürger wurden aktiv gegen Radioaktivität, weil allzu viele Politiker, weil die Behörden schliefen und logen, dass sich die Reaktoren bogen. Wenn wir heute darüber jammern, dass die Politik in Sachverwaltung erstarrt, dass Demokratie nicht gelebt wird, dann sollten wir uns erinnern, dass Ignoranz und Schwermut vor dreißig Jahren

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„Brechet die Stifte entzwei“ – Wider die Kommerzialisierung der Kontemplation

In painting, you have unlimited power. You have the ability to move mountains. You can bend rivers. But when I get home, the only thing I have power over, is the garbage. (Quelle des Unfugs: Bob Ross) Staedtler, Schwan-Stabilo, Faber-Castell – Jahrtausende alte Startups erleben in diesen Tagen eine Renaissance des Irrsinns.  Mehrwöchige Lieferfristen für simple Buntstifte – was nach DDR klingt ist längt bundesdeutsche Wirklichkeit. Und schuld daran ist nicht eine Jahrhundertwelle von Schulanfängern, nein, die Verursacher sind Eltern und Großeltern. Die Räumung der Buntstiftauslagen ist das Ergebnissen des aktuellen Hypes um Ausmalbücher für Erwachsene. Wie jammern Matthias Huber und Jakob Schulz in der Süddeutschen Zeitung so überaus treffend: Eigentlich ist es ganz schön unfair: Erst mopst Mama dem Söhnchen das Malbuch, um damit einen gemütlichen Feierabend zu verbringen. Und dann kauft sie im Schreibwarengeschäft auch noch das Regal mit den Buntstiften leer. Wir erleben derzeit das weltweite Phänomen stifteschwingender Erwachsener.

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Heute ist der „International Homeoffice Day“

Jeder Anlass hat seinen Tag. Heute ist der „Internationale Home Office Tag„. In meiner Agentur vibrio haben wir das zum Anlass genommen, heute einmal alle komplett im Home Office zu bleiben (Zur aktuellen Diskussion über Home Offices siehe auch den Bericht zu einem Event im PresseClub: Zukunft der Arbeit). Nur die Server bleiben im Server-Raum. Das ist neu. Und eine kleine Generalprobe. Home Office? und wo soll ich dann mit dem Photo meiner Kinder hin Angefangen hat alles im Jahr 2003. Nein, eigentlich hat es damals eben NICHT angefangen. Im Herbst jenen Jahres schlug ich meinen Kolleginnen und Kollegen vor, das Büro zu verkleinern. Ich wollte die feste Zuordnung von Arbeitsplätzen auf Mitarbeiter aufgeben: jeder sollte nur mehr einen Rollwagen für sein persönliches Habitat haben und sich morgens einfach mit seinem Office-Rollator einen freien Schreibtisch suchen.  Ich hatte es so unendlich satt, ständig auf leere Schreibtische zu gucken. Schließlich nahm schon vor

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Die Zeugen Czyslanskys – Wann kommt der Weltuntergang?

Ja ja, der Weltuntergang – Die Zeugen Jehovas haben ja oft genug versucht das genaue Datum des Armageddon vorauszusagen. Bislang aber war das jüngste Gericht noch immer nur ein jüngstes Gerücht: kein Weltuntergang 1914, keiner in 1925 und auch 1975 stieg allein Spaniens Franco ins Grab der Geschichte. Der Rest der Deppen blieb oben. Weltuntergang: All along the watchtower So ist es immer wieder bewundernswert, dass die Wächter des Wachtturms niemals an ihren prognostischen Fähigkeiten zweifeln. Erst jüngst schallte es aus dem Wachtturm „Kommt das Ende schon bald?“

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Michael KauschCzyslansky wurde 2008 von Sebastian von Bomhard, Alexander Broy, Tim Cole, Alexander Holl, Michael Kausch, Hans Pfitzinger, Lutz Prauser, Ossi Urchs und Christoph Witte als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Seit 2017 führt Michael Kausch das Blog alleine weiter.

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  • Ausgezwitschert. vibrio verlässt „X“.
    In eigener Sache Die Agentur vibrio hat entschieden, sich mit Beginn des Jahres 2025 aus der aktiven Kommunikation über die Plattform „X“ von Elon Musk zu verabschieden. Die aktive Nutzung von „X“ ist nicht mehr mit unseren Werten, mit unserem „Code of Conduct“ vereinbar. Darin legen wir unter anderem fest: „Wir setzen in der Kommunikation […]
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    Das wichtigste Lebensmittel gibt es nicht beim Lebensmittelhändler um die Ecke. Ohne Nahrung halten gesunde Menschen es rund drei Wochen aus. Das wichtigste Lebensmittel fließt auch nicht aus dem Wasserhahn. Ohne zu trinken überleben Menschen höchstens drei Tage. Das wichtigste Lebensmittel ist schon da: es ist die Raumluft. Fehlt sie sterben wir schon nach drei […]
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