Viele Einladungen gehen täglich über meinen Tisch, aber diese kam denn doch überraschend. Ich wusste ja, dass sich mein guter Freund und Mit-Czyslansky Tim Cole am kommenden Donnerstag einer OP im Münchner Isar-Herz-Zentrum unterziehen wird. Und mir war auch klar, dass Tim ein innovativer und leidenschaftlicher Freund sozialer Medien ist. Nicht umsonst hat sein Live-Twitter-Report vom Marathon vor Monaten für Aufsehen gesorgt. Aber dass er aus seiner OP nun auch noch eine Presse-Veranstaltung macht – Respekt!
Dass heißt, ganz so ist das ja eigentlich nicht. Tatsächlich hat nicht Tim, sondern die Klinik zur Live-Berichterstattung eingeladen. Tim unterzieht sich nämlich einer Laser-Ablation. Dabei handelt es sich um eine neuartige und schonende Behandlung des leider häufig anzutreffenden “Vorhofflimmerns”, einer schweren Herz-Rhythmus-Störung.
Jedenfalls ist dies für mich ein willkommener Anlass erstmals live aus einem OP über eine Behandlung zu twittern und zu bloggen. Ich werde Tim sehr zu Herzen gehen. Und alle können dabei sein. Die Klinik macht’s möglich. Social Medica as it’s best! Oder auch: Neue Laser für Czyslansky!
Ab 10 Uhr twittere ich also von Tims Bauchdecke unter http://twitter.com/#!/michaelkausch mit dem Hashtag #timsOP. Hier gibt’s die Tweets auf der Wall:
[Die Twitterwall wurde inzwischen deaktiviert. Live ist vorbei. Eindrücke gibt es nun hier: http://www.czyslansky.net/?p=4797
Und das sagt der Arzt:
“Bislang wurden schwere Fälle von Vorhofflimmern ohne optische Kontrolle ablatiert. Dabei wurden im Zuge einer OP die betroffenen Nervenenden in den Innenseiten der Vorhöfe über einen Katheder thermisch behandelt. Die Stellen, die die chaotischen Herzbewegungen ausgelöst hatten, wurden so stillgelegt. Nachteil dieser Methode: Die Nervenenden mussten vorher über bildgebende Verfahren ermittelt werden. Beim Kathedereinsatz selbst fehlte aber eine optische Kontrolle. Folge: Bei der OP wurden oft nicht alle betroffenen Stellen erfasst. Der Patient musste dann weiterhin Medikamente nehmen oder sich einer erneuten OP unterziehen.
Bei der Laser-Ablation wird dieser Nachteil jetzt beseitigt. Über einen Katheter wird ein Ballon in den Vorhof eingeführt, der dann mit schwerem Wasser gefüllt wird. In diesem Raum können dann Laser und Kamera gleichzeitig eingesetzt werden. Der Kardiologe kann so bei voller optischer Kontrolle mit dem Laser exakt die betreffenden Nervenenden stilllegen.
Der Patient befindet sich währenddessen im Dämmerschlaf und merkt von dem Eingriff nichts. Nach ein paar Tagen ist er wieder voll einsatzbereit und benötigt, wenn die Operation erfolgreich verlaufen ist, keine Medikamente mehr.”
Hier gibt es noch eine aktuelle eine Video-Info der Klinik:
Und hier die offizielle Presseeinladung der Klinik.
Und nun wünsche ich vor allen Dingen Tim alles Gute!
7 Antworten
Tim, alter Recke …
Ich wusste gar nicht, dass dein Vorhof twittert … äh … flimmert.
Ich werde deine OP verfolgen und dir die Daumen drücken!
Alles Gute!
Liebe Mitczyslankys: Ihr habt alle einen Knall. Das meine ich durchaus sehr positiv. Und Tim: Ich drück auch die Daumen, alles Gute!
Ihr seid pervers! Irgendwo ist eine Grenze. Was kommt als nächstes? Live aus der Agenturtoilette oder aus dem Schlafzimmer von MiK? Nach dem Motto – die Wurst war so lang oder jetzt tauche ich ein . . . Also – sollte ich irgendwann einmal am Herzen operiert werden (ob ich eines habe steht angeblich noch nicht fest) – bestimme ich hiermit, dass MichaelK auf keinen Fall auf meiner Bauchdecke (so groß sie auch sein mag) oder einem anderen Körperteil sitzend – twittern darf.
Und zu guter letzt gibt’s jetzt noch einen abschließenden Bildbericht aus dem OP: http://www.czyslansky.net/?p=4797