Warum wir unbedingt einen Bundestrojaner brauchen.

Ich habe mich immer gefragt, warum die Strafverfolgungsbehörden unbedingt eine Software brauchen, mit der sie die Computer von Verdächtigen ausspähen können. Ich will die ganzen Risiken für die Demokratie, den Rechtsstaat, das Recht auf Privatsphäre usw.  jetzt hier an dieser Stelle gar nicht ausbreiten und diskutieren. Auch die Tatsache, dass die bisherigen Versuche eine solche Schad-Software  extrem jämmerlich waren, will ich nicht vertiefen. Mir geht es schlicht und ergreifend um den Sinn diesen Vorhabens, um die simple Frage nach dem Warum.

Bisher war ich immer der Meinung, dass die Behörden mit dem guten alten „Tür Eintreten, mit dem Durchsuchungsbefehl Wedeln und die Kiste einpacken“ doch ganz gut gefahren sind. Was ist falsch an diesem Oldschool-Verfahren? Warum wollen sie unbedingt ihren Trojaner?

Jetzt weiss ich es. Bei der Lektüre des Law-Blogs von Udo Vetter fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er berichtet in seinem Blogpost von der Hausdurchsuchung bei einem seiner Mandanten, bei dem die Beamten es auf vor allem auf dessen Daten abgesehen hatten.  Ich darf mal eben zitieren:

Im Durchsuchungsbericht heißt es, auf dem Schreibtisch hätten sich ein Monitor und eine Tastatur befunden. Der “dazugehörige PC” sei jedoch nicht auffindbar gewesen. Auf die Mitnahme des Monitors und der Tastatur habe man verzichtet.

Der iMac hat also durchaus Vorzüge.

Das wäre mit einem Trojaner nicht passiert, meine lieben Freunde des Rechtstaats. Der Trojaner hätte sich von der hundsgemeinen, ja arglistigen – wie die Juristen dazu sagen – Täuschung von einem einem Apple-Computer nicht ins Martinshorn Bockshorn jagen lassen, der sich so hinterlistig als Monitor getarnt hatte. Der wäre vermutlich unter OSX gar nicht gelaufen, aber das ist eine andere Geschichte

4 Antworten

  1. Interessante Betrachtungsweise mit möglicherweise falscher Schlussfolgerung. Die Software von DigiTask läuft doch nur unter Windows. Apple-User haben es in jeder Hinsicht besser.

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