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Der Streit ist so alt, wie das Internet: was dürfen PR-Agenturen in der Online-PR?

Bislang haben wir von vibrio uns da immer extrem zurückgehalten: wir haben uns noch nicht mal als Ghostwriter für unsere Kunden betätigt. Während es gang und gäbe ist, dass wir für die Geschäftsführer unserer Kunden Vorträge und Namensartikel für große Tageszeitungen schreiben, haben wir für die Blogs unserer Kunden bislang ausschließlich Themenrecherche angeboten. Bloggen mussten die Leute dann schon selbst – abgesehen von einigen wenigen Postings, die ich unter eigenem Namen ab und an in den virtuellen Raum meiner Kunden stelle. Das wird sich ändern:

Die Wirklichkeit im Internet sieht schon lange so aus, dass Ghostwriter auch Blogeinträge angeblich bloggender CEOs verfassen. Und das ist auch gar nicht schlimm, solange diese CEOs verantworten können, was da in ihrem Namen geschrieben wird. Angela Merkel schreibt ihre Reden ja auch nicht selbst.

Allerdings sollte man meiner Meinung nach als Agentur immer vorrangig versuchen nicht die Kommunikation der Unternehmen zu übernehmen, sondern die Unternehmen zur Kommunikation befähigen. Dies gilt in der PR 2.0 nicht weniger, als in der PR 1.0. Es ist besser, wenn der Chef selbst bloggt, sich dabei aber vielleicht der Recherchergebnisse seiner Agentur – oder seines Pressesprechers – bedient. Die vornehmste Aufgabe eines PR-Experten ist es, seinen Kunden oder Chef zum Bloggen zu befähigen, nicht für ihn zu bloggen!

Noch immer erfordert die Netiquette von PR-Leuten heute zurecht Zurückhaltung in vielerlei Hinsicht. Wer dies nicht beherzigt produziert schnell PR-Skandale wie vor Wochen der Deutsche Bauernverband, der Fans organisiert und verdeckt in meinungsmachende Blogs und Foren entsandte.

Wir bei vibrio haben unsere Online-Schreibregeln jetzt wie folgt definiert und unsere Politik hierzu öffentlich gemacht:

1. Wir schreiben niemals verdeckt oder anonym für unsere Kunden.

Wenn wir irgendwo im Web Dinge kommentieren, die mit unserem Kunden zu tun haben, dann geben wir auch an, dass wir mit dem Unternehmen in einer beruflichen Beziehung stehen.

2. Meine Mitarbeiter schreiben unter eigenem Namen nur was sie für richtig halten.

Das gilt natürlich auch für mich: wenn mein Name unter einem Text steht, dann mein ich auch das, was ich dort sage und schreibe. Meine Meinung ist nicht käuflich.

3. Meine Mitarbeiter schreiben niemals negativ über unsere Kunden.

Natürlich sind wir Partei. Aber gekauft wird unsere Qualifikation und unsere Informationsdienstleistung. Ich werbe gerne für meine Kunden. Aber nur, wenn sie es wert sind 😉

 

Ich denke, so können wir uns auch als PR-Leute auf Twittwochs und Barcamps sehen lassen.

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