Ich bin ja bekennender Vinylyriker, also ein Fan von guten alten – und neuen – Schallplatten. Und ich erinnere mich mit Schrecken an die alte Diskussion, ob man Schallplatten besser nass oder trocken abspielen sollte. Ich habe an meine Platten niemals etwas anderes als Wasser, ein kinderpoposanftes Reinigungsmittelchen und einen ordentlichen Diamanten kommen lassen; niemals diese Lenco-Brühe, wo keiner so recht wusste, was da eigentlich drin war. Schallplatten nass abspielen: das geht aber auch gar nicht!
Gegen eine gute Schallplattenwaschmaschine ist nichts auszusetzen. Im Gegenteil: ich bin glühender Fan meiner Glaess Plattenwaschmaschine mit integrierter Ultraschallreinigung.
Auch Händels Wassermusik höre ich leidlich gerne. Aber das hier schlägt doch alles, was ich bisher in Sachen Wasser und Vinyl gesehen habe:
Ist diese Installation des kalifornischen Künstlers Evan Holm Kunst? Ja schon.
Er schreibt: „There will be a time when all tracings of human culture will dissolve back into the soil under the slow crush of the unfolding universe. The pool, black and depthless, represents loss, represents mystery and represents the collective subconscious of the human race. By placing these records underneath the dark and obscure surface of the pool, I am enacting a small moment of remorse towards this loss. In the end however this is an optimistic sculpture, for just after that moment of submergence; tone, melody and ultimately song is pulled back out of the pool, past the veil of the subconscious, out from under the crush of time, and back into a living and breathing realm. When I perform with this sculpture, I am honoring and celebrating all the musicians, all the artists that have helped to build our human culture.“
Nur meine Platten gebe ich dafür nicht her. Und meinen Dreher von Ulla Scheu auch nicht.