Namen sind wichtig. „Mein guter Name“ ist etwas, das die meisten Menschen bis zum Letzten verteidigen würden. Andere sind mit ihrem Namen unzufrieden. Im Dritten Reich erzählte man sich diesen Witz: Kommt einer aufs Standesamt und sagt, er möchte seinen Namen ändern. „Wie heißen Sie?“ fragt ihn der Standesbeamte. „Adolf Stinkfuss“, sagt der Mann. „Oh, das kann ich gut verstehen, dass Sie den ändern wollen“, sagt der Beamte. „Wir werden den Fall auch beschleunigt bearbeiten. Wir möchten Sie denn künftig heißen?“ „Erwin Stinkfuss“, sagt der Mann.
Daran musste ich jetzt denken, als ich in der Online-Ausgabe des BBC den Fall einer Britin las, die ihren Namen offiziell geändert und ihn dabei, sagen wir mal, etwas verlängert hat. Früher hieß sie schlicht Dawn McManus. Doch damit war sie nicht zufrieden. Ihr jetztiger Name lautet:
Red Wacky League Antlez Broke the Stereo Neon Tide Bring Back Honesty Coalition Feedback Hand of Aces Keep Going Captain Let’s Pretend Lost State of Dance Paper Taxis Lunar Road Up Down Strange All and I Neon Sheep Eve Hornby Faye Bradley AJ Wilde Michael Rice Dion Watts Matthew Appleyard John Ashurst Lauren Swales Zoe Angus Jaspreet Singh Emma Matthews Nicola Brown Leanne Pickering Victoria Davies Rachel Burnside Gil Parker Freya Watson Alisha Watts James Pearson Jacob Sotheran Darley Beth Lowery Jasmine Hewitt Chloe Gibson Molly Farquhar Lewis Murphy Abbie Coulson Nick Davies Harvey Parker Kyran Williamson Michael Anderson Bethany Murray Sophie Hamilton Amy Wilkins Emma Simpson Liam Wales Jacob Bartram Alex Hooks Rebecca Miller Caitlin Miller Sean McCloskey Dominic Parker Abbey Sharpe Elena Larkin Rebecca Simpson Nick Dixon Abbie Farrelly Liam Grieves Casey Smith Liam Downing Ben Wignall Elizabeth Hann Danielle Walker Lauren Glen James Johnson Ben Ervine Kate Burton James Hudson Daniel Mayes Matthew Kitching Josh Bennett Evolution Dreams.
Wenn Sie wollen, dürfen Sie auch bloß “Red” zu ihr sagen. Die anderen 160 Namen schenkt sie Ihnen.
Ich stelle mir jetzt vor, wie es sein wird, wenn die Dame beispielsweise einen neuen Reisepass bekommt oder ein amtliches Formular ausfüllen und dabei, wie es die Vorschrift ist, mit vollem Namen unterschreiben muss. Die bekommt doch einen Krampf in der Schreibhand!
Übrigens: Eine „Neon Tide“ hat es tatsächlich mal gegeben, und zwar in Kalifornien (wo sonst?), als Mikroorganismen im Wasser des Pazifik durch ihre Bioluminiszenz die Wellen in grellblaues „Neonlicht“ färbten. Ob das die Dame angeregt hat?
Eine Antwort
Interessant kann ihre Entscheidung in Bezug auf Marken und Namensrecht werden.
Da (zumindest meines Wissens nach in Deutschland) Namensrecht das Markenrecht schlägt, hätte sie mit dem Einbauen von z.B. „Iphone, Apple, Aldi, Telekom“ einige Unruhe verbreiten können.