Thomas Koll
Thomas Koll, Inhaber von Laplink und früher VP von Microsoft, im Video-Interview mit Michael Kausch

Windows 1, 2, 386, 3, WfW, 95, 98, NT, XP, Vista, 7, 8, RT und jetzt 10: ich hatte sie alle! Ab 1987 habe ich so oft von Windows auf Windows migriert, wie es nur möglich war. Ich bin ein Microsoft User mit Migrationshintergrund. Manchmal war auch ein Downgrade notwendig, weil Microsoft mal wieder seine Kunden als unfreiwillige Beta-Tester nutzte oder weil wichtige Lösungen auf der neuen Windows-Version einfach nicht zum Laufen zu bringen waren.

Und jedes Upgrade, jeder Wechsel von einer laufenden Windows-Version auf eine neue unbekannte war ein Abenteuer. Wer fast dreißig Jahre jeden Kurswechsel von Microsoft mitgemacht hat, der braucht keine Computerspiele. Jede Windows-Migration war ein perfektes Adventure. Schließlich ist Windows nicht irgendeine Software. Windows ist seit vielen Jahren auf unzähligen Computern die Basis für alles.

Windows 1
Aller Anfang war Windows

Wie oft habe ich erlebt, dass sich irgendeine Applikation mit einer neuen Version des Microsoft-Betriebssystems nicht vertragen wollte. Wie oft schon spielte ein Stück Hardware einfach nicht mit beim großen Migrationszirkus. Wer wie ich noch einen wunderbaren Nikon Coolscan Diascanner nutzt, hat schon mehrere Windows-Versionen gründlich verflucht. Und wenn ich mich an die vielen aufwendig selbst gestrickten Lösungen erinnere, die meinen IT-Tagesablauf ein wenig automatisieren sollten – und das dann auch taten, bis zum Wechsel der Windows-Version, wenn ich mich erinnere, wieviele Tage ich in unzählige Windowsmigrationen investiert habe, dann bleibt ein Gefühl zurück, dass als Mischung aus Defätismus und heiligem Zorn noch am ehesten beschrieben werden kann.

An der Windows 10 Migration kommt man wohl nicht herum

Und nun also Windows 10! Glaubt man den freiwilligen Beta-Testern kommt Microsoft Ende Juli mit einer neuen Windows-Version heraus, die man unbedingt mitnehmen, sprich installieren sollte:

Nicht nur für mich dürfte die erstmalige Unterstützung des FLAC-Formats im neuen Media Player von Bedeutung sein.

Wie schreibt die Zeitschrift PC Welt so schön: Windows 10 hat das „Potential zur neuen Nummer 1 unter den Windows-Systemen aufzusteigen“.

Na gut. Ich steige also um. Und auf. Also auf Windows 10. Und hoffentlich steige ich nicht gleich wieder aus mit all dem bekannten Migrationsärger der letzten 30 Jahre.

Laplink, der Freund aller Windows-Migranten

Aber hat man für solche Herausforderungen nicht gute Freunde? Ja, die hat man. Und ich habe seit vielen Jahren einen, der in Bezug auf die Migration auf Windows 10 der wertvollste ist, den man sich erträumen kann: Thomas Koll, ehemaliger Microsoft-Kollege in Deutschland, dann Microsoft Vice President in Redmond und heute Inhaber und Big Boss der amerikanischen Softwarefirma Laplink.

Und was macht Laplink? Neben vielen anderen hilfreichen Dingen hat Laplink ein Programm namens PCmover entwickelt. Und dieser PCmover soll und wird mir die Migrationsängste nehmen. Und selbstlos wie ich bin, will ich diese Sorgen-Frei-Lösung nicht für mich behalten. Deshalb habe ich am Wochenende mit Thomas bildschirmtelefoniert, also geskypt. Und hier gibt’s einen Ausschnitt des Gesprächs:

Thomas KollMK: Hallo Thomas. Magst du mal in wenigen Worten den Freunden des Czyslansky-Blogs kurz erklären, wer Laplink eigentlich ist?

TK: Die Geschichte von Laplink begann 1983 mit Synchroniserungstools fuer die ersten Geräte im PC-Vorfeld. Bekannt wurden wir dann mit dem „Laplink“-Kabel. Damals konnte man über dieses Kabel (und der entsprechenden Software) Daten zwischen PCs einfach austauschen. Was sich heute kaum mehr einer vorstellen kann: der Datenaustausch zwischen mehreren PCs war damals alles andere als selbstverständlich. Netzwerke waren für Normal-Anwender gar nicht vorgesehen. Daten wurden mit Disketten hin- und hergeschickt. Heute bieten wir immer noch hochwertige Kabel an. Unser Kerngeschäft aber ist der PCmover.

MK: Und was macht der PCmover?

TK: Der PCmover unterstützt Einzelanwender aber auch IT-Manager in Unternehmen bei der Einrichtung und Aktualisierung von Computern.

MK: Also auch bei der Migration auf neue Versionen von Windows, korrekt?

TK: Korrekt. Das ist auch der Grund, warum Microsoft schon vor Jahren die technologische Zusammenarbeit mit Laplink gesucht hat. Im letzten Jahr hat Microsoft auch eine Basisversion des PCmover zum Beispiel für Umsteiger von Windows XP auf Windows 8 lizensiert und für Kunden auf Microsoft.com zur Verfügung gestellt..

MK: Wird Microsoft den PCmover auch für die Windows 10 Migration anbieten?

Microsoft Windows 10
Microsoft Windows 10

TK: Hey, wer von uns war mal Pressesprecher bei Microsoft? Kannst du dich vielleicht an einen Microsoft-Partner erinnern, der es jemals gewagt hat, etwas über die Pläne von Microsoft zu sagen? Eben. Was Microsoft zukünftig machen wird, kann nur Microsoft sagen. Aber wir kooperieren so eng mit Microsoft, dass wir heute schon garantieren können, dass unser PCmover auf eine Migration von älteren Windows-Versionen auf Windows 10 vorbereitet ist. Fest steht, dass Microsoft in Windows 10 selbst keine Migrationshilfe anbietet.

MK: Was heißt das denn konkret? Was tut der PCmover?

TK: Grundsätzlich unterstützt er mit umfangreichen Hilfe-Funktionen die Migration. Er überträgt alle Applikationen, Daten und Einstellungen, selbst Benutzerkonten inkl. Domain- und Lokalkonten.

MK: Können das nicht andere Lösungen auch?

TK: Nein, nur sehr beschränkt.. PCmover ab der Professional-Version ist die einzige Software, die automatisch alle ausgewählten Dateien, Einstellungen, Benutzerkonten und sogar Programme von einem alten auf einen neuen PC sowie von einer alten Festplatte oder Image auf ein neues Betriebssystem über ein Kabel- oder W-LAN-Netzwerk überträgt bzw. auf dem Ziel wiederherstellt. Die Übertragung von Applikationen in die neue Systemumgebung ist einzigartig und spart enorm viel Zeit. Weil nach der Übertragung die meisten der Anwendungen auf dem neuen PC sofort einsatzbereit sind, ist üblicherweise ein Aufsuchen von alten CDs, alten Downloads, Seriennummern und Lizenzcodes nicht mehr notwendig.

MK: Ok, die Aktualisierung der Apps ist einzigartig. Aber bislang hat Microsoft immer mit einer neuen Windows-Version auch einige Migrationshilfen angeboten.

TK: Du meinst das WET-Tool. „Windows Easy Transfer“ hat in der Vergangenheit einige Routinen für den Umstieg von älteren Windows-Versionen auf Windows 8.1 beinhaltet. Dieses Tool konnte erheblich weniger, als PCmover. Vor allem aber wird es WET in Windows 10 nicht mehr geben. Wer von Windows 7 oder 8 auf die Version 10 umsteigen will, der kann zum Beispiel Dateien nur über externe Speichermedien einspielen.

MK: Nur noch mal zur Klarstellung: der PCmover unterstützt die Migration aus einer alten Windows-Version auf Windows 10 auf einem Rechner, aber auch den Umstieg von einem alten Windows-PC auf einen neuen Windows 10-Computer?

TK: Ja. Genau darum geht es. Viele Anwender steigen ja gar nicht von Windows 8 auf Windows 10 um, sondern springen vielleicht gleich von Windows XP auf den neuen Standard. Soweit ich weiß, liegt der Marktanteil von XP auf Firmenrechnern in Deutschland heute noch bei 10 Prozent. Häufig wird dann der PC aufgerüstet oder gar ausgetauscht. Der PCmover funktioniert in jedem Szenario.

MK: Es gibt verschiedene Versionen von PCmover. Für welche sollte sich ein Anwender entscheiden?

TK: PCmover Professional ist fuer alle die passende Lösung. Über OEM oder ISV (Softwarehäuser) werden wir auch die PCMover Express Version anbieten, die Daten und Einstellungen einfach uns schnell überträgt. Wer z.B. eine Internet Security Suite vom deutschen Hersteller Avira kauft, der erhält von Avira kostenlos PCmover Express.

MK: Wird dann im großen Unternehmen Windows 10 zentral ausgerollt?

TK: Wenn man das so will ja. Windows 10 Migrationen können automatisch über das Netz oder über ein externes Speichermedium durchgeführt werden. Auf Computern mit mehreren Benutzerkonten besteht die Option, entweder alle Benutzer auf einmal oder nur einige Benutzer zu migrieren, wobei für jeden Benutzer Informationen über Dateieigentum und Zugangskontrolle erhalten bleiben. Viele Unternehmen aber verfügen gar nicht über die Ressourcen, um abteilungsübergreifende PC-Refreshs (also neue PCs) in einem zuvor festgelegten Zeitraum auszuführen. Die aktuelle Version von PCmover Enterprise kann dann auch in Desktopeinrichtungstools integriert werden. In jedem Fall sparen IT-Administratoren erheblich Zeit und Arbeit. Für IT-Abteilungen oder IT-Service-Anbieter ist PCmover ein echter Produktivitätsgewinn. Genaue Feature-Listen und Informationen für die verschiedenen Szenarien findest du in deutscher Sprache auf unserer Website: http://www.laplink.com.

MK: So, jetzt hab ich richtig Werbung für Dich gemacht. Schickst du mir mal … äh … ein … äh … kostenloses … äh …

TK: Nö. Die Pro-Version kostet nicht mal 50 Euro pro User im Handel. Und es gibt so ziemlich alle Lizenzvarianten, die du dir vorstellen kannst: Jahreslizenzen, Volumenlizenzen, standardisierte 5er, 10er und 25er Lizenzpakete, Unternehmenslizenzen mit und ohne Mitarbeiterprogramm. Und für gemeinnützige Organisationen gibt es ein Spendenprogramm. Ist vibrio gemeinnützig?

MK: … äh … nö …

TK: Siehste.

2 Antworten

  1. Windows 3.1 3.11 und ME fehlen. Aber die ersten drei Absätze sprechen mir _so_ aus der Seele …

    Gruß Bobbin

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